Im Rahmen des von der EU geförderten Projektes „Made in Nature“ fand vergangenen Monat ein Round Table von CSO Italy statt, bei dem sich Akteure der Agrar- und Lebensmittelbranche über die Chancen und Herausforderungen auf dem europäischen Biomarkt austauschten.
„Trotz eines leichten Rückgangs ist die Biobranche in Italien und dem übrigen Europa verglichen mit dem konventionellen Anbau widerstandsfähig“, betonte dabei Paolo Bruni, Präsident von CSO Italy. Um auch langfristig erfolgreich zu sein, hatten die Teilnehmer der Round Table unterschiedliche Schwerpunkte im Sinn. Für Paolo Pari, den Marketingdirektor von Canova, ist es die Nachhaltigkeit, die „zu den wichtigsten Themen für junge Verbraucherinnern und Verbrauchern“ gehört. Für ihm sollte ein nachhaltiger Produktionsprozess von Betrieben als eine Art Garantie, als zusätzliches Produktmerkmal, aufgeführt werden. „Der Markt hat ungenutzte Potenziale, die wir mit einer Neuausrichtung des Angebots erreichen können, und zwar mit der Schaffung eines Angebots in verschiedenen Preissegmenten, wie dies auch bei konventionellen Produkten geschieht. Wenn wir uns nur auf eine Kategorie fokussieren, reduzieren wir die Auswahl für Konsumenten mit unterschiedlicher Kaufkraft“, erklärte Pari.
„Wir sehen uns einer sehr komplexen Lage gegenüber“, bekräftigte auch Bruni. Zwar könne die Überzeugung der Konsumenten zugunsten von Bioware auch schwierige Zeiten überstehen, doch seien gemeinsame Anstrengungen nötig, um „Bioprodukte auf die finanziellen Möglichkeiten der Verbraucher abzustimmen“, u.a. durch eine Ausweitung des Angebots.
Dabei dürfe jedoch auch der Landwirt nicht außer Acht gelassen werden, mahnte Paolo de Castro, Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung im Europäischen Parlament. „Der grüne Wandel sollte mit den Landwirten geschehen, nicht gegen sie“, betonte er. Unter anderem müsse der Vorschlag zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln dringend überarbeitet werden, er sei „klar inakzeptabel“. Alternativen müssten benannt werden. Auch bereits erzielte Verbesserungen müssten anerkannt werden: „Landwirte haben angeblich noch keine Fortschritte erzielt, während Italien das europäische Land ist, in dem die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln bisher am stärksten reduziert wurde“, gab de Castro zu bedenken.