Die Haupternte der Bio-Kartoffeln ist in den meisten Regionen abgeschlossen. Die Ernteergebnisse bleiben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück

Der Bio Kartoffel Erzeuger e.V. (BKE) zieht ein erstes Fazit zu den bundesweiten Rodungen. „In diesem Jahr haben die hohen Niederschlagsmengen unsere Mitgliedsbetriebe in besonderem Maße herausgefordert. Unterdurchschnittlichen Rohwarenerträge sind nun das Resultat verzögerter Pflanzungen im Frühjahr und eines außergewöhnlich zeitigen Krautäulebefalls“, fasst BKE-Geschäftsführerin Josephine Hardt die diesjährige Saison zusammen.

Bundesweite Ertragseinbußen über alle Verwertungsrichtungen hinweg

Trotz der Bemühungen der Landwirtinnen und Landwirte, die Pflanzengesundheit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, zeigt die diesjährige BKE-Ertragserhebung laut Hardt deutliche Ertragseinbußen. „Unsere Mitgliedsbetriebe dehnten die Flächen zwar leicht aus, allerdings gehen wir aufgrund der schwachen Ernten von einer knapperen Warenverfügbarkeit als noch im Vorjahr aus. Gerade in den Hauptanbauregionen Niedersachsen und Bayern betragen die Ertragseinbußen bis zu einem Fünftel.“ Besonders hart trafen die frühen Krautfäuleinfektionen die Anschlussregionen im Südwesten und Westen. „Deshalb wurde schon früh in der Vermarktungssaison Ware aus den Hauptanbaugebieten vorgezogen, um die Liefersicherheit in Richtung Handel zu gewährleisten. Diese Partien fehlen nun aber in den kommenden Vermarktungsmonaten“, erläutert Josephine Hardt mit Blick auf die weitere Saison.

Sorgfältige Einlagerung sichert Rohwarenverfügbarkeit

Seit Wochen läuft die Einlagerung der Bio-Kartoffeln in die Langzeitläger. Die umfangreiche Betreuung der Ware während des Abtrocknungs- und Wundheilungsprozesses ist dabei der erste Schritt für den erfolgreichen Erhalt der Qualitäten in den kommenden Monaten. „Unsere Mitgliedsbetriebe nehmen die Lagerbetreuung der Bio-Kartoffeln sehr ernst und achten auf höchste Sorgfalt bei der Qualitätserhaltung, weshalb wir davon ausgehen, dass die vorhandenen Mengen bis ins Frühjahr hinein zur Verfügung stehen. Allerdings muss die Branche diese Lagerleistung auch honorieren. Nicht nur der Bau der modernen Kühlhäuser, sondern auch der monatelange Betrieb der Läger ist eine hohe Investition in die Warenqualität, die eine monetäre Anerkennung finden muss“, plädiert die Vereinsgeschäftsführerin.