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Besonders in Norddeutschland, dem größten Anbaugebiet von Bio Kartoffeln bundesweit, wurden durch ergiebige Regenfälle mit über 100 l/m2 in wenigen Stunden erhebliche Schäden verursacht. Wie Bio Kartoffel Erzeuger e.V. berichtet, sei gleichzeitig der Kartoffelkäfer auf dem Vormarsch, der besonders geschwächte Pflanzen befalle.

Aktuell haben die späteren Sorten überwiegend die Größe von Drillingen und müssten mindesten noch 3 Wochen wachsen, um einen marktfähigen Ertrag zu erreichen. „Zurzeit erleben wir ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, die eine positive Entwicklung der Bio Kartoffelbestände gefährden. Nach den Spätfrösten war es in vielen Regionen sehr heiß und zu trocken, dann kam der Starkregen und jetzt auch noch die Käfer“, beschreibt Monika Tietke vom Bio Kartoffel Verein die gegenwärtige Situation.
Mit dieser Entwicklung verändere sich die Situation am deutschen Bio Kartoffelmarkt grundlegend. Noch in KW 26 habe ein kurzfristiges Überangebot im Markt bestanden, welches im Handel für Irritation gesorgt habe. Für die Woche 28 stünden nur noch überschaubare Importmengen zur Verfügung, die in der Regel vertraglich gebunden seien. In den Frühkartoffelgebieten, wie z.B. der Pfalz, beginne jetzt die Haupternte. Bisher liegen die Erträge im durchschnittlichen Bereich, die Anbaufläche betrage aber nur ca. 5 % der gesamten Bio Kartoffelfläche bundesweit. Die anfallenden Mengen seien nachgefragt und zum größten Teil auch schon verkauft. Damit entfalle der Druck auf den Markt. Für die nachfolgende Haupternte in den anderen Regionen haben die ersten großen Erzeugergemeinschaften deutliche höhere Preise notiert, da die Nachfrage nach deutschen Bio Kartoffeln weiter ungebrochen ist, heißt es abschließend.