Eigentlich könnten sich die deutschen Pilzproduzenten freuen. Nicht zuletzt seit der Pandemie landen Pilze bei den Konsumentinnen und Konsumenten immer häufiger im Einkaufskorb. Doch die Produktionskosten steigen und ab Oktober „droht“ die Erhöhung des Mindestlohns. Das Fruchthandel Magazin sprach darüber mit Michael Schattenberg, dem Vorsitzenden des Bundes Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) e.V.
„Die exorbitant gestiegenen Gas- und Energiepreise sind ja nur ein Teil eines riesigen Problempakets für die Erzeuger. Bereits vor dem Krieg in der Ukraine gab es Preissteigerungen bei Energieträgern, nun kommen jedoch massive Kostensteigerung bei Gas und Öl hinzu. Sollten die Gaslieferungen von heute auf morgen ausbleiben, hätte das auch Folgen für die Branche der Kulturpilzanbauer, da die Produktion äußerst energieintensiv ist. Verpackungsmittel werden dadurch zusätzlich teurer, ebenso müssen die Substratproduzenten ihre Preise erhöhen“, erklärt Michael Schattenberg. Dann kämen noch die CO2-Bepreisung und der Mindestlohn hinzu. „Es ist ja nicht so, dass es ausreicht kostendeckend zu arbeiten. Es muss ja auch die Möglichkeit von Rücklagen und Investitionen gegeben sein“, so der Vorsitzende des BDC. Um die Produktion auf den neuesten Stand zu bringen, werde Geld benötigt. Wenn es gelinge, dass der Verbraucher höhere Preise zahlt und der Handel bereit ist, diesen höheren Preis auch an den Produzenten zu zahlen, dann werde sich die deutsche Pilzproduktion weiterentwickeln. „Wenn dies nicht passiert, dann bekommen wir ein Problem“, so Schattenberg. nsc
Das ausführliche Interview mit Michael Schattenberg finden Sie in unserer Ausgabe 12/2022 ab Seite 34.