Durch ein langes und kühles Frühjahr war der Start in die Spargel- und Erdbeersaison in diesem Jahr deutlich verzögert. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, wurden nach den vorläufigen Angaben aus der Vorerhebung von Spargel und Erdbeeren in Baden-Württemberg rund 10.800 t Spargel gestochen. Damit konnte sich die Erntemenge gegenüber dem Corona-bedingt schlechten Vorjahresergebnis mit einem Plus von 15 % wieder erholen.
Der Flächenertrag wird voraussichtlich 4,5 t/ha betragen und ebenfalls das Vorjahresergebnis um 5 % übertreffen, aber immer noch 6 % unter dem langjährigen Mittel (2015/2020) liegen. Der Anbauumfang dürfte leicht auf 2.700 ha zunehmen. Schwerpunktmäßig wird Spargel in den Kreisen Karlsruhe, Rhein-Neckar-Kreis und Breisgau-Hochschwarzwald angebaut.
Die extremen Witterungsbedingungen von Frost zur Blüte bis zur Hitze im Juni waren eine Herausforderung für die Erdbeeranbauer und schlugen sich vor allem auf die Erträge der Freilandkulturen nieder, die mit 8,6 t/ha etwa 18 % niedriger ausfallen dürften als im Vorjahr. Zusätzlich setzt sich nach den vorläufigen Zahlen der Negativtrend des Freilandanbaus (1.600 ha; -9 %) weiter fort. Nach den Schätzungen werden Freilanderdbeeren in 2021 nur noch einen Umfang von 14.200 t (-25 %) erreichen und damit deutlich weniger als im Vorjahr und im Mittel der vergangenen Jahre (-33 %). Stattdessen investieren die Landwirte nach wie vor in die wetterunabhängigeren Kulturen im Folientunnel oder Gewächshaus. Die Produktion wird 2021 vermutlich auf 430 ha (+2 %) anwachsen und mit 7.400 t bereits ein Drittel der gesamten Erdbeerernte bestreiten. Die wichtigsten Anbaugebiete für Erdbeeren befinden sich in der mittleren Rheinebene, am Bodensee und rund um Heilbronn.