Während die Preise bei konventionell erzeugten Produkten teils drastisch gestiegen sind, blieben sie bei Bio-Lebensmitteln stabiler. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die die GLS Bank finanziert hat.
Für die Erkenntnisse haben die Studienautoren die Preise von Grundnahrungsmitteln im Herbst 2022 mit denen im Herbst 2021 verglichen. Mit Abstand am geringsten waren die Preiserhöhungen für Möhren und Äpfel im Fachhandel - also etwa in Bio-Supermärkten, Reformhäusern oder im Naturkostfachhandel.
Interessant ist, dass vor allem von Discountern vertriebene Bio-Produkte im Vergleich zum Fachhandel durch die Inflation deutlich teurer geworden sind. Das liegt vermutlich daran, dass viele Kunden aufgrund der hohen Inflation günstigere Alternativen zu den häufig als hochpreisig empfundenen Fachgeschäften gesucht haben. Supermärkte und Discounter haben den Zulauf von „Bio“-Kunden genutzt.
Grund für die stabilen Preise von ökologischen Lebensmitteln sind die kurzen, regional ausgerichteten Wertschöpfungsketten und die ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Auch der Verzicht auf teure synthetische Düngemittel hat die Preise stabilisiert.
Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Denn mit Bio bleiben nicht nur die Preise stabil, es werden auch Schäden von 90 Mrd Euro pro Jahr vermieden, die die konventionelle Landwirtschaft bei der Nutzung von Böden und Wasser anrichtet. Diese Kosten tragen die Verbrauchern am Ende indirekt durch schlechte Böden und verschmutztes Wasser mit. Diese Folgekosten liegen mehrfach höher als die Wertschöpfung in der Landwirtschaft, sind aber nicht im Produktpreis enthalten. Bio bildet die tatsächlichen Kosten ab, vermeidet teure Folgeschäden und schützt unsere Lebensgrundlagen.