Am 9. Oktober hat der EU-Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung den Vorschlag für eine Verordnung über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln verhandelt und einen Standpunkt verabschiedet, der 2035 (statt bisher 2030) als Zieljahr für die 50-%-Reduzierung von PSM vorsieht.
Dazu kommentiert der Europaabgeordnete Paolo de Castro der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D) in seinem Gastbeitrag auf Italiafruit.net das Ergebnis. Die Abstimmung (26 Ja-Stimmen, 3 Enthaltungen, 9 Gegenstimmen) habe gezeigt, dass pragmatische Antworten gefunden werden können, sobald Ideologien und unnötige Polarisierungen überwunden werden, so De Castro. Denn ja, es sei ein pragmatischer Ansatz, der für einen realistischeren Zeitplan sorge: Die vorgesehenen 50 % Reduzierung der Pflanzenschutzmittel sollen nun bis 2035 statt 2030 erreicht werden, hinzu komme eine “gewisse Flexibilität” mit verbindlichen Reduktionszielen von 35 % auf nationaler Ebene, berichtet der Abgeordnete, ohne weitere Details zu nennen, die sicherlich in den nächsten Tagen folgen werden.
Neuer Referenzzeitraum
Ebenfalls werde der zugrundeliegende Referenzzeitraum angepasst: Statt bisher 2015-2017 werde es nun 2011-2013 sein, was den bereits unternommenen Anstrengungen seitens der Produzenten deutlich besser Rechnung trage, zeigte sich De Castro zufrieden. Seitdem hätten italienische Landwirte schließlich den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln bereits um 20 % reduziert, betonte er weiter.
Innovationen sind für Zielerreichung unerlässlich
Eingesetzt werde zudem eine Überprüfungsklausel, mit welcher die Durchführbarkeit der Maßnahmen bewertet werde. All dies mache das Ziel für 2035 realistischer und erreichbarer, befand der EU-Abgeordnete, allerdings nur, wenn der diesbezügliche Einsatz mit einem enormen Innovationsschub einhergehe, um konkrete Alternativen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten zu finden, auch mithilfe der sog. NGT (neue genomische Techniken), so De Castro.