Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, nimmt ab dem 3. November in Paris an einem zweitägigen Treffen der Agrarministerinnen und Agrarminister der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) teil, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Im Mittelpunkt des OECD-Agrarministertreffens am 3. und 4. November stehen der Aufbau nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme sowie die Auswirkungen des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit. Bundesminister Özdemir wird in dem Rahmen die Arbeitsgruppe zum zentralen Thema der Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme leiten.
Bundesminister Özdemir erklärt dazu: „Wir werden Hunger, Klimakrise und Artensterben nur gut bewältigen, wenn wir gemeinsam neue Wege gehen und zu nachhaltigeren und krisenfesten Agrar- und Ernährungssystemen kommen. Die multilaterale Zusammenarbeit, wie bei diesem OECD-Agrarministertreffen, ist deshalb wichtiger denn je. Ich erwarte, dass ein klares Signal von Paris ausgeht: Es braucht die Transformation hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft – und zwar weltweit. Die Länder des globalen Südens, die von Hunger besonders betroffen sind, bauen zurecht auf unsere Unterstützung. Als Industrienationen haben wir eine besondere Verantwortung, langfristige Lösungen zur Ernährungssicherung beizutragen. Unser Ziel müssen standortangepasste und ressourcenschonende Erzeugung sein, aber auch neue, der veränderten klimatischen Situation angepasste Sorten und Produktionsverfahren. Aber auch die Vermeidung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung sowie die Reduzierung des Fleischkonsums sind wichtige Ansatzpunkte, die beim Verbrauch ansetzen und langfristig wirken.“
Es handelt sich um das erste Treffen der OECD-Agrarministerinnen und -minister seit 2016. Am Rande des Treffens wird Bundesminister Özdemir zudem zu bilateralen Gesprächen mit seinen Amtskollegen aus Neuseeland, Chile und Japan zusammenkommen. Japan wird im kommendem Jahr die G7-Präsidentschaft von Deutschland übernehmen.
Özdemir: „Unter deutscher Präsidentschaft haben sich die G7 dazu bekannt, eine internationale Führungsrolle einzunehmen, um Wege zu nachhaltigen Ernährungssystemen aufzuzeigen. Wir sind zu dem gemeinsamen Verständnis gekommen, dass wir eine Krise nicht lösen, indem wir andere verschärfen. Die große Aufgabe unserer Zeit ist es, Klimaschutz und Biodiversität sowie Ernährungssicherung zusammen zu denken und hierfür Lösungen zu finden. Ich danke meinem japanischen Amtskollegen für die Zusammenarbeit und freue mich, den Staffelstab Ende des Jahres übergeben zu können. Japan kann sich unserer Unterstützung sicher sein.“