Insgesamt 9 Mio Euro stellt das Wiener Landwirtschaftsministerium für die heimischen Obst- und Gemüseerzeuger bereit. Antragsberechtigt sind unter anderem die Kulturarten Obst, Gemüse, Schnittblumen und Zierpflanzen, Pilzproduktion, Microgreens und Algen – jeweils in geschütztem Anbau. Das Geld stammt aus finanziellen Mitteln der „außergewöhnlichen Anpassungshilfe“ der Europäischen Union; die nationale Umsetzung erfolgt auf Grundlage des Marktordnungsgesetzes.
Damit die Unterstützung ohne zusätzlichen Aufwand bei den Betrieben ankommt, erfolgt die Auszahlung laut Ministerium automatisch auf Grundlage der bestehenden Agrarmarketingbeitragspflicht und dem dort gemeldeten Ausmaß der Gewächshäuser. Betriebe, die keinen Agrarmarketingbeitrag entrichten, können bis zum 15. Juli einen Antrag bei der Agrarmarkt Austria (AMA) stellen. Die Auszahlung wird voraussichtlich Ende September 2022 erfolgen. Nach den 110 Mio Euro aus dem Versorgungssicherungspaket sei die zusätzliche Unterstützungsmaßnahme für den „geschützten Anbau“ ein weiterer Schritt, um den Verbrauchern auch in Zukunft ausreichend regionales Obst und Gemüse anbieten zu können, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. „Die Lebensmittelversorgungssicherheit hat für mich oberste Priorität“, so der Ressortchef. Allerdings setzten die gestiegenen Energie- und Produktionskosten die Erzeuger zunehmend unter Druck. Vor allem im Obst-, Gemüse- und Gartenbau seien die Betriebe mit hohen Kosten bei der Bewirtschaftung ihrer Glashäuser konfrontiert. Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Josef Moosbrugger, wies darauf hin, dass viele bäuerliche Familienbetriebe, die für die Versorgungssicherheit mit heimischem Gemüse dringend gebraucht würden, durch die enormen Kostensteigerungen in eine überaus schwierige Lage geraten seien. Laut dem Präsidenten des Österreichischen Bauernbundes, Georg Strasser, haben sich die Kosten der Landwirte für eine Reihe an Betriebsmitteln seit Herbst 2021 verdreifacht. AgE