Die gesamte eigene Logistik spätestens bis 2050 auf komplett erneuerbare Energiequellen umzustellen. Diesem Ziel hat sich die Spar-Zentrale in Dornbirn verschrieben. 

Spar Vorarlberg ist einer der ersten Lagerstandorte bei der Umstellung auf 100 % biobasierten HVO-Treibstoff (Hydrogenated Vegetable Oil) werden, teilt Spar mit.

„Mit der Umstellung des gesamten Lkw-Fuhrparks der Zentrale Dornbirn auf erneuerbaren Treibstoff sparen wir bis zu 90 % der Emissionen in der Logistik ein. Teile des notwendigen Rohstoffs liefern unsere Kunden in Form von Frittierfett und Altspeiseöl, die sonst oft im Kanal landen. Mit der Verwertung wird sowohl unser Abwasser sauberer als auch unsere Flotte“, erklärte Carina Pollhammer, Geschäftsführerin der Spar-Zentrale Dornbirn.

Raimund Hämmerle, Leiter Abteilung Transportwesen der Spar-Vorarlberg, fügte hinzu: „„Durch die Umstellung sparen wir jährlich rund 1.000 t CO2 allein in Vorarlberg ein. Bei einem Wechsel auf HVO-Diesel in ganz Österreich liegt das Potential bei 17.000 t Einsparung.“

HVO100: altes Speisefett im Tank

Bisher hat sich Spar gegen die Verwendung von Bio-Treibstoffen verwehrt, da diese überwiegend aus extra angebauten zucker- oder fetthaltigen Lebensmitteln wie Raps, Zuckerrohr oder Palmfett gewonnen wurden. Die Produktion von Bio-Treibstoff stand also in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, die ansonsten auf diesen Ackerflächen möglich wäre. Mit der neuen HVO-Qualität aus 100 % Altfetten und Produktionsabfällen, so heißt es, sei diese Konkurrenz ausgeschlossen. Zur Raffination von Alt-Speisefetten und Reststoffen zu HVO wird derzeit noch ein Anteil fossiler Energie aufgewendet, daher ist der Treibstoff zwar 100 % biobasiert, verursacht bei Produktion und Transport aber noch Emissionen. Somit ergibt sich eine Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilem Diesel von bis zu 90 %, zusätzlich werden auch Feinstaub und Stickoxide durch den Einsatz in den modernen Euro6-Motoren der SPAR-Lkw nochmals reduziert.

Alternative Antriebe bisher nicht markttauglich

In den vergangenen Jahren hat Spar unterschiedliche alternative Antriebsarten geprüft und getestet, zuletzt einen der österreichweit ersten batterieelektrischen Lkw. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind jedoch weder E-Lkw noch Wasserstoff-Antrieb den Anforderungen des Lebensmittelhandels in Sachen Transportdistanzen, Zuladung oder Wirtschaftlichkeit gewachsen. „Den Einsatz von erneuerbarem Treibstoff in Verbrennungsmotoren sehen wir als Zwischenschritt. Die Energie-Effizienz ist gleich wie bei fossilem Diesel, da muss es in Zukunft bessere Lösungen geben. Derzeit sind diese aber noch nicht wirtschaftlich einsatzbar bei dem enormen Kostendruck im Lebensmittelhandel“, so Carina Pollhammer.

HVO-Diesel SPAR

SPAR Geschäftsführerin Carina Pollhammer, SPAR-Logistikleiter Raimund Hämmerle (li.) und SPAR-Fahrer Salvatore Greco setzen ab sofort auf HVO-Treibstoff. Image: SPAR