Mit Hinweis auf das naturschutzgesetzlich festgelegte Ziel von 30 % Ökolandbaufläche bis zum Jahr 2030 hat die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) mehr Anstrengungen der Politik in diese Richtung angemahnt.
Wer die Artenvielfalt und damit die gesamte Naturschönheit Bayerns erhalten wolle, müsse alles dafür tun, „dass wir die 30 % Ökolandbau bis 2030 erreichen“, betonte die LVÖ. Das Aussterben zahlloser Tier- und Pflanzenarten sei im vollen Gang, mit unabsehbaren Folgen. Um dem wirklich etwas entgegenzusetzen, brauche es Lösungen, die die ökologische Landwirtschaft biete.
Aktuell werden laut LVÖ in Bayern 420.000 ha oder gut 13 % ökologisch bewirtschaftet. Für das Erreichen des 30 %-Zieles bräuchte es jährlich gut 75.000 ha mehr. Dazu müssten größere Anstrengungen unternommen werden, z.B. durch einen hohen Anteil bioregionaler Waren in den staatlichen Kantinen. „Um deutlich mehr Wiesen und Äcker auf ökologische Bewirtschaftung umzustellen, brauchen wir den Zug der Nachfrage“, erklärte der Erste LVÖ-Vorsitzende Thomas Lang. Öffentliche Kantinen müssten als vorbildlicher Verbraucher vorangehen und 50 % ihrer Waren in Bio-Qualität einkaufen. „Damit haben wir eine Chance, das 30-%-Ziel zu erreichen“, so Lang.
Die LVÖ wies darauf hin, dass sieben der zwölf bayerischen Ministerien über eine eigene Kantine verfügten. Positiv sei, dass das Landwirtschaftsministerium dem neuen Pächter das Ziel gesetzt habe, bis 2026 den Anteil bioregionaler Ware auf 25 % zu erhöhen. Doch bei vier weiteren Kantinen liege der Anteil bioregionaler Ware bei 0 %, und bei zwei Ministerin würden dazu keine Daten erhoben. Fünf Jahre nach dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ sei das zu wenig. AgE