Fehlende Wertschätzung wird als zentrales Hindernis für eine ökologische Transformation des Agrar- und Ernährungssystems gesehen. Zu diesem Ergebnis kommt das Projekt „Öko-Valuation“, für das Forschende sowohl Landwirte als auch Verbraucher zu ethischen Aspekten einer nachhaltigen Agrarwende befragt haben.
Über die Ergebnisse der Studien informierte jetzt die Universität Hohenheim. „Die Landwirtschaft gehört zu den Berufsfeldern, in denen Menschen sich stark mit ihrer Tätigkeit identifizieren. So wird Kritik an bestimmten Praktiken schnell als Kritik an der Person wahrgenommen“, erläuterte Dr. Uta Eser vom internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen, die ebenfalls an der Forschungsarbeit beteiligt war. Laut der Wissenschaftlerin bedarf es zudem einer höheren Zahlungsbereitschaft für Lebensmittel sowie höherer Einkommen für die Landwirte, um sie zu einer nachhaltigeren Ausrichtung des Agrar- und Ernährungssystems zu motivieren. Als weitere Voraussetzung wird ein größeres gesellschaftliches Bewusstsein für den Wert fruchtbarer Böden genannt.
Öko-Valuation ist eines von vier Projekten im „Forschungsprogramm Ökologischer Landbau“, das die Landesregierung von Baden-Württemberg ins Leben gerufen und finanziell gefördert hat. AgE