Das gemeinsame Interesse an der Champignonzucht führte vor 75 Jahren deutsche Champignonanbauer zusammen.
Am 4. und 5. Oktober 1948 traf man sich in Celle zur Gründungstagung eines Branchenvereins, zunächst als „Bund deutscher Champignonzüchter“. Der Austausch zu aktuellen Herausforderungen und Weiterbildung steht seitdem auf dem Programm der Jahrestagungen des Bundes deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC), zuletzt Ende September 2023 in Heilbronn mit mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Im Fokus standen dabei die Entwicklung torffreier Abdeckerden und die Zukunft der Erntetechnik. Internationale Unternehmen stellten die neuesten innovativen Anwendungen vor, wie der Ernteprozess effektiver gestaltet werden könnte.
Mangellage in der Rohstoffbeschaffung
Ein intensiver Diskussionspunkt in der Vorstands- und Beiratssitzung waren die branchenspezifischen Herausforderungen für die Pilzanbauer. Wie viele Gewerke sowie andere Teile der Landwirtschaft sind die Kulturpilzanbauer von den massiv gestiegenen Lohnkosten, Energiepreisen sowie Transport und Logistik betroffen, aber nur speziell die Pilzanbauer haben zusätzlich eine Konkurrenzsituation bezüglich der nötigen Rohstoffe. So kommen Pferde- und Hühnermist zunehmend in modernen Biogasanlagen zum Einsatz, was zu einer Mangellage in der Rohstoffbeschaffung führt. Das Strohangebot ist weiterhin von witterungsbedingten Schwankungen betroffen. Im Exkursionsteil öffnete die Pilzkulturen Wesjohann GbR von Pilzland in Schwaigern ihre Tore und zeigte die neue Zuchtanlage.