Der Vorstand des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG) hat sich zum „Aktionsprogramm Insektenschutz“ positioniert. Mit Blick auf die aktuell stattfindende Agrarministerkonferenz (AMK) in Mainz verweist der Verband auf die Leistungen und die Expertise des deutschen Gartenbaus und warnt vor Produktionsverlusten in den Schutzgebieten, die von den Einschränkungen erheblich betroffen wären.
„Im Gartenbau spielt bereits heute die Biodiversität eine große Rolle“, heißt es in der Stellungnahme. Im eigenen Interesse wurden in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Aktivitäten und Aktionen für den Insektenschutz unternommen. In den maßgeblichen Kulturen des Unterglas-Gemüse- und Zierpflanzenbaus werden bis zu 80 % der Pflanzenschutzkosten für Nützlinge aufgewendet. Aktuelle Studien - zum Beispiel mit der TH Bingen, der Universität Hohenheim und der Universität Ulm - belegen die große Bedeutung von Obstanlagen für die Biodiversität. Mit seiner großen Vielfalt an Arten und Sorten bietet der Zierpflanzenbau zudem ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot für Insekten. In Züchtung und Selektion wird hier ein Schwerpunkt gesetzt. Für eine artenreiche und standortgerechte Begrünung von Städten und Gemeinden legen Produzenten von Stauden, Gehölzen und Bäumen die Grundlage durch ihre vielfältigen Konzepte von Staudenmischungen und Erhebungen stresstoleranter Gehölze. Über seine Direktvermarkter und Endverkaufsbetriebe steht der ZVG außerdem im direkten Kontakt mit den Verbrauchern und kann diese beraten und für den Insektenschutz sensibilisieren. Der Zentralverband ist verlässlicher Partner bei der Aktion „Bienen füttern!“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums und begrüßt die Initiative des Bundesumweltministeriums zur Förderung insektenfreundlicher Privatgärten.
Der Zentralverband Gartenbau setzt sich für eine Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes ein. Notwendig sei es zudem, den integrierten Pflanzenschutz weiterzuentwickeln und mit einer Kombination aus biologischen, pflanzenzüchterischen sowie anbau- und kulturtechnischen Maßnahmen den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel möglichst gering zu halten.