Die Zwiebelernte in der EU fällt 2017 mit 6,01 Mio t nur gut 1 % kleiner aus als im Vorjahr. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass bei Ernteschätzungen meist Brutto-Mengen ermittelt werden. Die wirklich vermarktbare Menge dürfte in dieser Saison stärker zurückgehen als die Ernteschätzung vermuten lässt, wie die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) schreibt.
Anlässlich des Treffens von Vertretern des Zwiebelsektors aus sieben wichtigen Produktionsländern der EU veröffentlichte die AMI eine Einschätzung, nach der mit 6,017 Mio. t Zwiebeln ähnlich große Brutto Mengen wie im Vorjahr zusammenkommen, verwies aber auf entscheidende Unterschiede: Während die Qualität im Vorjahr aufgrund optimaler Erntebedingungen sehr gut gewesen sei, gebe es in diesem Jahr bezüglich der Haltbarkeit einige Fragezeichen. In vielen Gebieten Nordwesteuropas sowie in Polen und im Baltikum hätten die Erzeuger die Ernte aufgrund anhaltender Niederschläge nicht rechtzeitig ins Lager bringen können. In Südeuropa müssten die die Sommerzwiebeln dagegen oft Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius aushalten, was ebenfalls Fragen bezüglich der Haltbarkeit aufwerfe. Die vermarktungsfähige Menge dürfe damit spürbar kleiner ausfallen als in der Vorsaison. Bislang sorgten nicht lagerfähige Partien aber immer noch für Preisdruck.