Trotz Erntehelfermangel und weniger Anbauflächen war bisher durch den Wegfall der Gastronomie-Kunden genügend inländischer Spargel auf dem Markt. Die steigenden Temperaturen im Mai sorgen für ein gutes Spargelangebot, für Juni wird jedoch ein Rückgang erwartet, da dann noch weitere Flächen aus der Ernte genommen werden müssen, so der Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V.
„Die anfänglich sehr angespannte Erntesituation hat sich mit der Einreiseregelung der Bundesregierung für die osteuropäischen Erntehelfer und Erntehelferinnen etwas entspannt. Diese Saison verlangt den Spargelanbauern viel ab. Wir sind dankbar, dass sich die Spargelernte trotz allem bewältigen lässt“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des VSSE. Spargelberater Ralf Große Dankbar von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster ergänzt: „Durch die milden Wintertemperaturen hat die Spargelernte früh begonnen. Flächen wurden und werden bereits aus der Ernte genommen. Auch sind die späten Sorten in diesem Jahr zehn Tage früher dran, sodass die Menge zum Ende der Spargelsaison knapper werden wird.“
Auffällig war in dieser Saison die überdurchschnittlich große Nachfrage bei den Direktvermarktern: Die meisten Spargelbetriebe, die ihre Erzeugnisse über den Hofladen, Wochenmärkte oder an Spargelständen vermarkten, verzeichnen einen zufriedenstellenden bis überdurchschnittlichen Absatz. Michael Koch, stellv. Bereichsleiter und Spargelmarkt-Experte der AMI: „Der Wegfall der Gastronomie, was rund 30 % am Gesamtabsatz ausmacht, hat sich durch die Tatsache, dass nicht alle Spargelflächen beerntet werden konnten, in den Mengen nivelliert. So stand den privaten Haushalten in dieser Saison nicht weniger Spargel zur Verfügung als üblich. In der Muttertagswoche und auch in der Woche danach war Spargel sehr stark nachgefragt und setzte bisher den Höhepunkt der Saison.“