Die Erdbeersaison ist in ganz Deutschland in vollem Gange. Während die Ernte in den Hochtunneln im Süden und Westen bereits zu Ende ist und sich in den anderen Gebieten zu Ende neigt, sind die Betriebe in ganz Deutschland dabei, bereits im Freiland Erdbeeren zu ernten. Die Tage sind warm und sonnig, aber nicht zu heiß, und die Nächte sind kühl – optimale Bedingungen für eine gleichmäßige, und nicht zu schnelle Reife, was zur Einlagerung von viel Aroma, Süße und Vitaminen beiträgt, so der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).
Kühle Temperaturen und sonnenarme Tage ließen die Mengen an Erdbeeren zu Saisonbeginn gering ausfallen. Mit den sonnigen Tagen vor Pfingsten nahmen dann auch die Erdbeermengen zu.
„Der erste Teil der Saison war arbeitsintensiv, da die Erdbeerpflanzen aufgrund von Frostgefahr immer wieder abgedeckt werden mussten. Nach einem zeitlich normalen Start mit aber nur zögerlichen Mengen, konnten die Abstände zwischen den einzelnen Kulturverfahren gut gehalten werden, sodass es zu keinen Übermengen kam. Bis Pfingsten waren die Preise stabil. Auch der Handel ist frühzeitig mit deutscher Ware eingestiegen“, bilanziert Katrin Hetebrügge, Erdbeeranbauberaterin in Südhessen.
Für Westdeutschland stellt Erdbeeranbauberater Ludger Linnemannstöns aus Nordrhein-Westfalen fest: „In diesem Jahr war die spanische Ware nicht so lange auf dem Markt wie üblich. Der Lebensmitteleinzelhandel ist früh auf die heimische Ware umgestiegen. Die Qualitäten sind gut, der Absatz läuft, die Witterung passt auch ganz gut. Bisher sind wir mit dem Verlauf der Saison zufrieden.“
Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) entspricht die Nachfrage nach deutschen Erdbeeren bisher etwa dem langjährigen Mittel und wurde in der 20. Kalenderwoche sogar um 4 % übertroffen.
„Bis jetzt ist der Saisonverlauf zufriedenstellend. Die Nachfrage nach Erdbeeren ist gut. Auch der Lebensmitteleinzelhandel zieht ziemlich viel Ware zum aktuellen Tagespreis. Die Witterungsaussichten sind ganz gut, sodass wir auch weiterhin mit einer guten Qualität der Erdbeeren rechnen“, resümiert Christof Steegmüller, Erdbeeranbauberater in Baden-Württemberg und in der Pfalz.
Aus Norddeutschland berichtet Erdbeeranbauberater Tilman Keller: „Es sind beste Bedingungen für die Erdbeersaison: sonnige Tage, kalte Nächte. Wir sind zufrieden, befinden uns aber auch noch im ersten Viertel der Erdbeerernte. Bisher waren die Preise ganz gut, auch sind sie nach Pfingsten nicht wie üblich zusammengebrochen. Wir sind gespannt, wie die Saison noch wird.“
Mit der Corona-Pandemie erhielt die Erdbeer-Selbstpflücke einen neuen Aufschwung, der sich ungebrochen hält. Viele Betriebe bieten Erdbeerfans die Möglichkeit, ihre Erdbeeren auf den Feldern selbst zu pflücken. Aufgrund der günstigeren Preise und der erforderlichen Mengen bietet sich die Selbstpflücke vor allem für das Kochen von Erdbeerkonfitüre an. Die Nachfrage war in diesem Jahr so groß, dass immer wieder Felder frühzeitig geschlossen werden mussten, da sie leer gepflückt waren.