Frostbewässerung oder Frostkerzen helfen den Apfel-Erzeugern des Verbands der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG) nachts häufig, um die empfindlichen Triebe und Blüten vor den kalten Temperaturen zu schützen und damit ihre Ernte zu sichern. „Unsere Bauern sind auf die Frostnächte bestens vorbereitet', kommentiert der VOG-Direktor Walter Pardatscher, gegenüber dem Fruchthandel Magazin.
Hinter diesem Frostschutzsystem steckt laut VOG ein genauer Arbeitsablauf, der für die Produzenten mit einem großen Aufwand verbunden ist. In Zeiten der Corona-Krise ganz besonders. Um die Ernte zu sichern, sind die Erzeuger teilweise ganze Nächte auf den Beinen und müssen einen peniblen Organisationsprozess einhalten, bei dem auch kleinste Details eine wichtige Rolle spielen. Pardatscher erklärte: „Um Frostschäden vorzubeugen, werden die Produzenten über eine eigens eingerichtete App alarmiert und greifen im Bedarfsfall zu den beschriebenen Mitteln der Frostabwehr. Die Bauern entscheiden dann, wann der richtige Zeitpunkt ist, um die Bewässerung einzuschalten. Dabei spielen Parameter wie der Wind oder die Luftfeuchtigkeit eine entscheidende Rolle. Bei Inbetriebnahme der Bewässerung muss dies alles berücksichtigt werden - erfolgt diese nämlich zum falschen Zeitpunkt, kann sie große Schäden verursachen.“ Auf Frostkerzen werde dort zurückgegriffen, wo die Frostbewässerung nicht eingesetzt werden kann. Dies ist meist in Anlagen, in denen es nicht genügend Wasser gibt, der Fall. Frostkerzen sind zwar sehr teuer, haben aber ebenfalls eine große Wirkung. Mit der Wärme des Feuers wird die Temperatur in den Anlagen schließlich um ein paar Grad erhöht, so Pardatscher. Der Aufwand ist aber notwendig, um die Ernte der Marlene®-Äpfel zu sichern.