Am 30. Januar veranstaltete das Agrarunternehmen LATRAPS in Kooperation mit dem lettischen Bauernverband und der VH LATVIJA die erste Ausgabe der Konferenz „Successful weather and climate change management in agriculture“ in Riga, so die Vereinigte Hagel. Mehr als 250 Teilnehmer waren anwesend.
Die zunehmende Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse führe auch im Baltikum zu einem immer höheren Risiko von Ertragsverlusten. Die Betriebe müssen sich an das veränderte Klima anpassen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Schäden durch Hagel, Sturm, Starkregen, Frost und weitere Naturgefahren zu mildern oder finanziell auszugleichen.Ziel der Konferenz war es, anhand von Vorträgen anerkannter internationaler Experten die große Vielfalt an Risikomanagementlösungen für die Landwirtschaft aufzuzeigen.
In einer einleitenden Videobotschaft betonte AIAG-Präsident Pascal Forrer die Bedeutung der Risikomanagementinstrumente im Agrarbereich, die sowohl auf lokaler als auch internationaler Ebene einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Lebensmittelproduktion für heutige und künftige Generationen leisten. Lettlands Agrarminister Amands Krauze wies in seinem Grußwort auf die zentrale Rolle des Staates in Hinblick auf die Unterstützung der Betriebe in Form einer Förderung der Versicherungsprämien hin.
Welches Ausmaß Unwetterschäden annehmen können, wurde in dem Vortrag von VH-Vorstand Thomas Gehrke besonders deutlich. Gehrke präsentierte die verheerendsten Schadereignisse in Lettland der zurückliegenden Jahre und stellte die unterschiedlichen Versicherungslösungen und Fördermöglichkeiten im Bereich der Ernteversicherung vor. Die Meteorologen Tomas Bricis und Jan Barani legten ihren Fokus auf die erwartbaren klimatischen Veränderungen der kommenden Jahrzehnte und erläuterten, wie Wettervorhersagen durch professionelle Technik und immer dichtere Stationsnetze kontinuierlich verbessert werden. Daran anknüpfend präsentierte Daniel Sticher, meteosol®-Projektleiter Marktentwicklung und Kommunikation, die Möglichkeiten der betriebsindividuellen Messdatenerhebung mit den Wetterservices von meteosol®.
Eine Podiumsdiskussion bot darüber hinaus eine gute Gelegenheit für Diskussionen zwischen Landwirten, Vertretern von Behörden und Versicherungen sowie Meteorologen. „Die Landwirte benötigen eine ganzheitliche Lösung, um die Risiken des Klimawandels zu bewältigen. Sie müssen widerstandsfähigere Pflanzensorten entwickeln und auswählen, die Art und den Zeitpunkt der Bodenbearbeitung anpassen, sich auf die Fruchtfolge konzentrieren, frühzeitig über Grundwassernutzung und Bewässerungssysteme nachdenken und Wettervorhersagesysteme sowie Ernteversicherungslösungen umfassend nutzen“, fasst Vita Baumane, Country-Managerin Lettland, die Kernaussagen der Konferenz zusammen.