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Eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von schweren Lkw bis 2030 gemäß den EU-Vorgaben sei nur durch die Elektrifizierung eines Teils der Fahrzeugflotte und dem schnellen Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Um bundesweit ein flächendeckendes Netz von Lademöglichkeiten für schwere Nutzfahrzeuge zu schaffen, seien demnach an den Fernverkehrsachsen mindestens 260 Ladestationen mit 1.200 Ladepunkten notwendig.

Die Experten haben errechnet, dass zu einer ausreichenden Stromversorgung schwerer Nutzfahrzeuge Schnellladestandorte im Abstand von rund 50 km erforderlich sind. Daraus ergeben sich 260 Stationen, die wiederum jeweils mit mehreren Ladepunkten – vergleichbar den herkömmlichen Zapfsäulen – ausgestattet werden.
Aufgrund der hohen Tagesfahrleistungen vieler schwerer Lkw ist regelmäßiges Laden der Fahrzeuge im öffentlichen Raum, wie bspw. an Autobahnen, notwendig. Die Experten gehen bei ihren Szenarien davon aus, dass etwa die Hälfte des Strombedarfs für E-Lkw an den Autobahnen, also öffentlichen Standorten, geladen werden könnte und eine mittlere Wartezeit von maximal fünf Minuten bis zum Freiwerden eines Ladepunktes zugrunde gelegt werden sollte.
Ziel müsse es sein, die Fahrzeuge innerhalb der gesetzlichen Pausenzeiten von 45 Minuten zwischen zwei Fahreinsätzen ausreichend zu laden. Dafür sei der rasche Aufbau eines Hochleistungs-Ladesystems mit 350 kW nötig.
Die Gesamtkosten für den Ausbau eines Systems öffentlicher Lkw-Ladesäulen entlang der Autobahnen schätzen die Experten des Fraunhofer ISI auf 200 bis 500 Mio Euro, je nach Dichte des Ladenetzes, der Marktdurchdringung der Elektro-Lkw und den Kostensenkungen bei der Infrastruktur. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten drängen die Experten auf einen schnellen Start der Errichtung all dieser Standorte.