Laut aktuellem Bericht des Instituts für Agrarwirtschaft (AKI) ist die ungarische Kartoffelernte für das Jahr 2023 weiter zurückgegangen.
Einem Bericht von Agroberichten Buitenland zufolge, stelle dies ein weiteres schwieriges Jahr für den Agrarsektor dar, berichtet reefertrends. Nach einem Rückgang um 17 % im Jahr 2022 mit einer Ernte von 199.200 t ist der Gesamtertrag für 2023 auf 161.500 t gesunken. Das ungarische Landwirtschaftsnachrichtenportal Agrárszektor.hu führt den Rückgang im Kartoffelsektor auf eine Reihe wirtschaftlicher Faktoren zurück. Hohe Arbeitskosten, Schwierigkeiten bei der Bewässerung, ein Mangel an wirksamen Pflanzenschutzmitteln und eine unvorhersehbare Marktnachfrage, insbesondere bei Pflanzkartoffeln, gehören zu den wichtigsten Herausforderungen, denen sich die ungarischen Kartoffelbauern gegenübersehen. Die Auswirkungen dieser Herausforderungen spiegeln sich auch in den Import- und Exportzahlen des Landes wider. Im Zeitraum von Januar bis August 2023 gingen die ungarischen Kartoffeleinfuhren um 13 % zurück und beliefen sich auf 38.200 t. Frankreich, Ungarns größter Handelspartner in diesem Sektor, verzeichnete einen Rückgang seiner Ausfuhren nach Ungarn um 22 % und lieferte 21.200 t.
Die Niederlande, der zweitgrößte Exporteur nach Ungarn, verzeichneten ebenfalls einen Rückgang, und zwar um 18 % auf 5.550 t. Auch die ungarischen Kartoffelausfuhren konnten sich diesen Herausforderungen nicht entziehen und fielen um 28 % auf 2.730 t. Dieser Rückgang sowohl bei den Einfuhren als auch bei den Ausfuhren ist ein klarer Indikator für die Schwierigkeiten der Branche. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser landwirtschaftlichen Herausforderungen treffen die Verbraucher direkt. In KW 45 stieg der Preis für Kartoffeln auf dem Budapester Rohstoffmarkt auf 1,85 Euro/kg an, was einem erstaunlichen Anstieg von 45 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Preisanstieg sei eine direkte Folge des verringerten Angebots und der gestiegenen Produktionskosten, so reefertrends abschließend.