In der Ukraine haben die Obstbauern wegen des diesjährigen Spitzenaufkommens an Äpfeln Probleme, ihre Ware kostendeckend zu vermarkten. Der ukrainische Verband der Obstbauern (UkrSadProm) schätzte die Ernte am 9. November auf 1,0 Mio t bis 1,1 Mio t.
Damit dürfte der Inlandsbedarf für die im Juni gestartete Vermarktungssaison 2018/19 um 150.000 t bis 200.000 t übertroffen werden. Der Anbauerverband befürchtet daher einen Branchenverlust in Höhe von insgesamt 100 Mio US-Dollar (87,5 Mio Euro). Wie das Internet-Fachmagazin „east-fruit.com“ berichtete, erzielen ukrainische Kleinproduzenten für das Kilogramm lose und unsortierte Äpfel zurzeit im Verkauf häufig kaum 2 UAH (0,06 Euro). Im vergangenen Jahr hätten sie noch das Drei- bis Vierfache erlöst. Derweil zahlten die Verarbeitungsunternehmen für angelieferte Äpfel nur 0,6 UAH/kg (0,02 Euro) bis 1,0 UAH/kg (0,03 Euro). Diese Preise deckten oft nicht einmal die Produktionskosten. Erschwerend hinzu kämen lange Wartezeiten bei der Anlieferung, die sich häufig auf bis zu einen Tag erstreckten. Laut Darstellung des Fachmagazins haben mehrere große Apfelproduzenten angekündigt, sich im laufenden und im kommenden Jahr von einem Teil ihrer Obstplantagen zu trennen. Das betreffe vor allem Obstgärten mit lokalen Apfelsorten, aber auch Anlagen mit den Sorten „Idared“ und „Jonagold“. In der Folge dürfte sich die ukrainische Apfelerzeugung in der kommenden Saison wahrscheinlich um insgesamt 70.000 t bis 80.000 t verringern. In der Saison 2017/18 umfasste die Apfelbaumfläche in dem osteuropäischen Land 91.000 ha; davon entfielen 60 % auf Hauswirtschaften. AgE