Der drohende Verlust der Kirschernte in der Ukraine durch starke Regenfälle liegt bei 80 %. Das berichtete das Informationsportal „AgroPortal.ua“. Dazu äußerte sich die Agronomin und Obstproduzentin der ukrainischen Firma „Aurora“, Evgeniya Nikityuk. 'Wir können die Verluste noch nicht vollständig abschätzen, da die Regenfälle kommen und noch einige Zeit bleiben werden. Wir gehen davon aus, dass wir, wenn überhaupt, nur 20 % der Ernte retten können.“
Die Expertin betonte, dass es in den letzten zehn Jahren eine derartige Situation noch nie gegeben habe. Ähnlich schätzen dies auch andere Agronomen ein, die über 35 Jahre Praxis in der Landwirtschaft verfügen. Diese können sich nicht an ein Frühjahr mit ähnlichen Niederschlägen erinnern, fügte Nikityuk hinzu. Die Expertin wies zudem darauf hin, dass sich die diesjährige Kirschenanbausaison stark verzögert habe – um etwa zwei bis drei Wochen. Dies sei schlecht für die Obstbäume, die ihr gesamtes Ertragspotenzial abgeben würden. Einerseits würden die Früchte abfallen, auf der anderen Seite beginne die biologische Reifung. „Die Kirsche nimmt die überschüssige Feuchtigkeit auf und beginnt zu Platzen“, betonte Nikityuk. Die derzeitigen Wetterbedingungen würden es unmöglich machen, die Baumobstplantagen zu schützen – Maschinen könnten zur Verarbeitung nicht in den Garten gefahren werden. Nikityuk: „Ähnlich sieht es bei Pflaumen und Aprikosen aus. Da sie ebenfalls unter Stress stehen, lassen auch sie ihre Früchte fallen. Es ist noch zu früh, um über Apfelbäume zu sprechen, fügte die Expertin hinzu.' Dr. Henriette Ullmann
Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe 24/2021 des Fruchthandel Magazins.