„Ich sehe keine Zukunft“, verkündet Edoardo Ramondo, Inhaber von Agro T18. Das Unternehmen gehörte mit zwei Verkaufsständen auf dem Turiner Großmarkt CAAT und einem Reifezentrum für Bananen seit über 100 Jahren zu den führenden Adressen der Branche. T18 habe nach eigenen Angaben zu 50 % mit dem Großhandel zusammengearbeitet, ansonsten mit dem restlichen Handel, mit Lebensmittelzentren, Straßenhändlern und dem Gaststättengewerbe – und das national und international. Neben eigenen Produkten vermarkteten sie auch die von über 600 zertifizierten Obst- und Gemüseproduzenten.
'Nun reicht es', so Ramondo. Der Konsum sei Mitte 2021 stark eingebrochen, die Kunden, Warenmengen und der Umsatz nähmen von Tag zu Tag ab. Für ihn sei das ein „unumkehrbarer Prozess“. Er wolle lieber agieren statt reagieren, sagte Ramondo, der zum Ende der KW 49 alle Filialen von Agro T18, dem Bananen-Spezialisten Fv-Effevi sowie den Großhandel Ramondo schließt. Auch die zu T18 gehörenden Zentren in verschiedenen Regionen Italiens werde man schließen. Als Grund für seine Entscheidung nannte er gegenüber Italiafruit u.a. den Boom des Online-Handels und eine Vertriebsstruktur, die dazu neige, Zwischenhändler zu übergehen. 'Für unser Agrar- und Lebensmittelzentrum und für den gesamten Sektor ist dies aus verschiedenen Gründen ein harter Schlag', kommentierte Stefano Cavaglià, Präsident der Fedagro-Großhändler im Caat, gegenüber Italiafruit. 'Es handelt sich um ein führendes Unternehmen, das wie kaum ein anderes auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, ein Unternehmen, das im Laufe der Jahre innovative Projekte entwickelt hat.' Der Branche komplett den Rücken kehren will Edoardo Ramondo jedoch nicht, Raum für neue Geschäftsideen sei allemal. Es sei jedoch noch zu früh, darüber zu sprechen, gab er an.