Südafrika: Dürre trifft die Citrusproduzenten am härtesten

Aufgrund der anhaltenden sowie der schlechten Wetterprognosen befürchten die Citrus-Produzenten in der Ostkap-Region, dass langfristige Lieferverträge mit dem Einzelhandel beendet und in andere Gebiete verlagert werden.

Die Plattform fin24.com berichtet unter Berufung auf das Wetteramt in Port Elizabeth, dass in den nächsten drei Monaten normale bis unterdurchschnittliche Niederschläge zu erwarten seien. Der Kouga-Staudamm, Haupt-Wasserquelle in diesem Gebiet, ist nur zu 10,5% ausgelastet. Die Sundays River Citrus Company (SRCC), Produktions- und Vermarktungsunternehmen für Citrusfrüchte, hat durch die Dürre zwischen 1 und R1,5 Mrd ZAR (rund 100 Mio Euro) an Einnahmen verloren. „Durch die Dürre haben wir einen enormen Fruchtfall bei Navels, kleinen Früchten und Zitronen erlebt. Wir haben nur sieben Millionen Kartons verschickt“, so Hannes de Waal, Geschäftsführer von SRCC. „Unsere Exporte sind wegen der Dürre um 33% zurückgegangen. Wir haben unsere internationalen Märkte nicht verloren, da wir gut mit unseren Kunden zusammengearbeitet haben, aber sie waren gleichermaßen betroffen.“ Zudem seien die Arbeitskräfte in der Region massiv betroffen. „Wegen der Dürre wurden die Pflücker und Packer um 20% reduziert', sagte de Waal.

Anch Angaben von Agri Eastern Cape, das etwa 3 000 kommerzielle und kleine Landwirte in der Provinz vertritt, ist Gamtoos-Tal die am stärksten betroffene Region. In dem Areal, das auf Citrusfrüchte und Gemüse spezialisiert ist, sind die Bauern auf Bewässerung angewiesen. „Wenn es bis Juni nicht regnet, wird die Qualität des Obstes und Gemüses beeinträchtigt“, sagte Doug Steyn, Präsident der Landwirtschaftskommission. Pierre Joubert, Geschäftsführer des Gamtoos Irrigation Board, wies darauffin, dass etwa 50 % der südafrikanischen Citrusfrüchte aus dem Gamtoos-Gebiet stammen. Der größte Teil der Citrusfrüchte aus dem Gamtoos-Tal wird in die Europäische Union, die USA und den Nahen Osten exportiert. Petrus du Preez, Vorsitzender der Gamtoos Agricultural Association, forderte einen nationalen Wasserplan von der nationalen Regierung. „Das Ausmaß des Problems ist so groß, dass nur auf nationaler Ebene etwas getan werden kann, um eine solche Krise in Zukunft zu verhindern. Alles, was wir an diesem Punkt tun können, ist zu beten, dass der Sommerregen schließlich kommt, um die Dürre zu lindern', sagte Du Preez.