Ein vollständiger Ersatz von Plastik in der Landwirtschaft ist derzeit weder möglich noch wünschenswert. Zu diesem Ergebnis kommt die Universität Wien in einer aktuellen Studie.
Das der internationale Autorenteam weist darauf hin, dass Kunststoffe tief in die weltweite Lebensmittelproduktion eingebettet seien und für die Ertrags- und Qualitätssicherung eine vielschichtige Rolle spielen. Allerdings seien mit dem hohen Plastikeinsatz auch Probleme verbunden, bspw. die Anreicherung von Kunststoffpartikeln und giftigen Zusatzstoffen in den Böden oder Lebensmitteln. Die Wissenschaftler plädieren daher für einen rationellen und effizienten Einsatz von Kunststoff mit minimalen ökologischen Auswirkungen sowie für eine Sammlung und ein Recycling nach der Verwendung. „In den Fällen, in denen Kunststoffe in der Umwelt verbleiben, sollte ihr Design eine vollständige biologische Zersetzung gewährleisten. Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, dass giftige Kunststoffzusätze durch sicherere Alternativen ersetzt werden“, so Studienleiter Prof. Thilo Hofmann. Zudem sollte durch Monitoring, Bildungsarbeit und sozioökonomische Anreize ein nachhaltiger Plastikeinsatz weiter gefördert werden, heißt es in der Studie „Plastics can be used more sustainably in agriculture“, die in der Fachzeitschrift communications earth&environment veröffentlicht wurde. Auch biobasierte Alternativen könnten dabei zum Tragen kommen. Diese sind den Autoren zufolge jedoch nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Die ökologische Wirkung dieser Alternativen sei nämlich nicht immer besser als die von klassischen Kunststoffen, z.B. wenn deren Lebenszyklus nicht ausreichend berücksichtigt werde. Eine unüberlegte Abkehr vom Plastik würde dann sogar dazu führen, dass Ökosysteme und Nahrungsnetze mehr belastet werden. AgE