Das Netzwerk deutscher Verbände der Spargel- und Beerenanbauer hat jetzt von der Politik gefordert, die Beschäftigung von Saisonarbeitskräften über 2018 hinaus für einen Zeitraum von drei Monaten/ 70 Tagen sozialversicherungsfrei zu belassen.
Als Begründung werden insgesamt sechs Punkte genannt:
- Der Mangel an Saisonarbeitskräfte gefährdet die Ernte und damit die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.
- Erntehelfer profitieren in ihrem Heimatland kaum bis überhaupt nicht von den Sozialversicherungsbeiträgen, die sie in Deutschland entrichten müssen.
- Ein Rückfall auf die 50-Tage- bzw. 2-Monate-Regelung macht die Arbeit für Erntehelfer unattraktiver.
- Die meisten Anbauer benötigen für 3 Monate Saisonarbeitskräfte und müssen dann zweimal in der Saison Erntehelfe anwerben. Das verursacht mehr Zeit- und Kostenaufwand bei gleichzeitiger Personalknappheit.
- Die Erzeuger von Obst und Gemüse unterliegen einem extremen Preisdruck auf Handelsebene. Auch bedingt durch Wettbewerb, der aufgrund unfair erzeugter Importe aus Spanien und Nicht-EU-Ländern stammt. Daher lassen sich die Lohnkostensteigerungen von mindestens 20 % nicht auf die Produktpreise umlegen.
- Die Folgen, wenn es zu keiner Entfristung kommt, sind: vorzeitige Betriebsaufgaben, Verlust von Arbeitsplätzen in der Landwirtschaft, starker Strukturwandel, Reduktion der Angebotsvielfalt, klima- und umweltschädliche Importe werden zunehmen, um die Angebotslücken zu füllen.
Im Netzwerk deutscher Verbände der Spargel- und Beerenanbauer sind Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE), Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e.V. in Niedersachsen, Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe e.V. sowie der Verband Ostdeutscher Spargel- und Beerenanbauer.