Der spanische Branchenverband FEPEX hat in der KW 3 vor der Landwirtschaftskommission des Kongresses davor gewarnt, dass das Gesetz der Lebensmittelkette das Wachstum der O+G-Importe fördern und regional produziertes O+G benachteiligen könnte.
Gleichzeitig wies er auf die Schwierigkeiten hin, einige Schlüsselpunkte dieses Gesetzes zu präzisieren, wie z.B. die Bestimmung der effektiven Produktionskosten und dem daraus resultierenden Preis, der in dem Vertrag zwischen Käufer und Verkäufer angegeben werden muss. Die Branche sei durch eine Preisvolatilität gekennzeichnet, die bspw. zwischen 1,62 Euro/kg und 0,28 Euro/kg schwanken könnte, so wie es 2020 nach Daten der EU-Kommission bei Tomaten der Fall war.
José María Pozancos erklärte weiter, dass er die Ziele des Gesetzes und die Richtlinien über unlautere Handelspraktiken teile. Er glaube aber, dass durch die Anforderung, dass bei allen Produktionen unabhängig von ihrer Wettbewerbsfähigkeit oder Marktsituation der Preis die Produktionskosten decken müsse, ein bedeutender Teil der Produktion nicht auf den Markt kommen könnte was sich zu Gunsten der Konkurrenz der Drittländer und anderer EU-Produzentenländer auswirke.
Die Verpflichtung, dass der vereinbarte Preis die effektiven Produktionskosten deckt, obwohl diese in Spanien höher sind als die der Konkurrenz, führe dazu, dass die Produzenten ihre Ware nicht zu einem Preis unter den Produktionskosten vermarkten könnten. Dies stelle dann einen schwerwiegenden Gesetzesverstoß dar. Sie müssten daher ein höheres Minus für ihre Produkte, die man eigendlich schützen wolle, in Kauf nehmen.
Pozancos wies daraufhin, dass der Export der spanischen O+G-Branche 65 % des Umsatzes ausmache. Daher seien die Wettbewerbsbedingungen auf den Märkten entscheidend, jedoch würden die Anforderung des Gesetzes der Lebensmittelkette zu einem kontinuierlichen Anstieg der Importe führen. FEPEX/d.s.