Die spanische Regierung ist bei der Einführung der digitalen Datenerfassung für eine Statistik der landwirtschaftlichen Inputs und Outputs (SAIO) zurückgerudert.
Laut dem jetzt im offiziellen Amtsblatt veröffentlichten Regierungsbeschluss wird die digitale Erfassung der betrieblichen Pflanzenschutz-, Dünge- und Bewässerungsaktivitäten in einem elektronischen Register noch bis einschließlich 2027 vorübergehend freiwillig sein. Bis dahin soll auch die Niederschrift auf Papier noch zulässig sein. Mit dieser Entscheidung reagiert die Regierung laut eigenen Angaben auf laute Kritik aus dem landwirtschaftlichen Berufsstand, die bei den Bauernprotesten Anfang 2024 auch auf Spaniens Straßen getragen wurde. Gemäß den ursprünglichen, im Jahr 2023 gefassten Plänen sollte die digitale Erfassung auf allen Betrieben bis Sommer 2025 eingeführt sein. Unter anderem der Bauernverband Asaja sah darin eine Überforderung vieler Landwirte. Sie könnten die entstehenden Mehrkosten nicht stemmen oder kämen mit der Datenerfassung nicht zurecht, weil ihre Computerkenntnisse nicht ausreichten. Die Bauernverbände sehen auch nach dem aktuellen Regierungsbeschluss noch Nachbesserungsbedarf, allerdings auf Ebene der Europäischen Union. Denn diese schreibt vor, dass die Dokumentation von Pflanzenschutzmittelanwendungen ab Januar 2026 EU-weit nur noch digital möglich ist. Damit ist das elektronische Register laut der Kritik der Verbände gar nicht vollständig vom Tisch. Spanien sollte sich in Brüssel dafür einsetzen, dass auch die verpflichtende digitale Dokumentation von Pflanzenschutzmittelanwendungen für Spaniens Landwirte erst 2028 eingeführt werde. AgE