Die Sica St. Pol de Léon, die größte bretonische Erzeugerorganisation, die ihre Erzeugnisse unter der Dachmarke Prince de Bretagne vermarktet, hat ihren Unternehmensbericht zum vergangenen Jahr sowie ihre Ziele für 2023 im Rahmen ihrer Generalversammlung präsentiert.
Die Herausforderungen in 2022 sind auch an der Sica nicht spurlos vorrübergegangen: Der Umsatz ging um 8 % auf 218 Mio Euro zurück (2021: 238 Mio Euro), die geernteten Mengen fielen mit 195.000 t zum ersten Mal unter 200.000 t (2021: 203.000 t). Hitze und Trockenheit haben einen Großteil der Kulturen „dramatisch“ beeinflusst, „einige Produzenten haben bis zu 75 % Umsatzeinbußen erlebt“, bestätigte Sica-Präsident Marc Kerangueven. Besonders betroffen: Blumenkohl, der rund 18 % des Umsatzes ausmacht, verzeichnete ein Minus von 31 % und landete 2022 bei 22,7 Mio Euro; Artischocken (-34 % gegenüber dem Vorjahr), Schalotten (-41 %) und Chicoree (-30 %). Bei Tomaten, die 27 % des Umsatzes ausmachen und zu den wichtigsten Produkten der Erzeugerorganisation gehören, lag das Minus bei 8 % und erzielte 33,9 Mio Euro, trotz der hohen Energiekosten - auch, weil die Betriebe die Produktion teils auf wärmere Tage verschoben hatten. Auch die Biosparte habe aufgrund der Kaufzurückhaltung mit -6 % abgeschlossen und lag bei einem Umsatz von 12,4 Mio Euro, erläuterte Generalsekretär Thomas Quillévéré.
Trotz Klima, zögernden Konsumenten und Wettbewerb, z.B. mit Tomaten oder Beeren aus Marokko, blieb Marc Kerangueven optimistisch. „Tatsache ist, dass die Welt uns brauchen wird. Immer. Jetzt, wo Ernährungssouveränität für die Politik und die Medien zum Thema wird, hat die Gemüsebranche eine große Zukunft vor sich. Vor allem hier, in der Bretagne. Wir haben alles, was wir brauchen, um erfolgreich zu sein – aber nur, wenn wir die Dinge in die Hand nehmen und die gesamte Branche hinter einem gemeinsamen Ziel vereinen“, so der Präsident.
Wie die Sica St. Pol de Léon für die Zukunft gut und sicher aufgestellt werden soll, lesen Sie in einer kommenden Ausgabe des Fruchthandel Magazins, wo neben konkreten Zielen auch Details aus der Strategie zur gesellschaftlichen Verantwortung der Erzeugerorganisation betrachtet werden.