Unter dem Titel „Die neue Exportrealität der Südlichen Hemisphäre“ kamen 500 Teilnehmer beim zweiten von SHAFFE organisierten Online-Kongress zusammen, um über steigende Kosten entlang der Supply Chain, die Aussichten für Produktion und Export sowie Marktentwicklung, den indischen und chinesischen Markt und dessen Potenzial für die Südliche Hemisphäre zu diskutieren.
„Mit Blick auf die zahlreichen Herausforderungen, vor denen die Branche steht, hat SHAFFE drei Schlüsselbereiche festgelegt. Die Sorge der Branche aufgrund der gestiegenen Kosten muss ein Sprachrohr bekommen und kommuniziert werden. Die Widerstandsfähigkeit der Branche muss gestärkt werden und Nachhaltigkeit muss als Wegbereiter für weiteres Wachstum gesehen werden. Es ist wichtiger denn je, dass die Branche zusammenhält und die Probleme gemeinsam angegangen werden“, so Charif Christian Carvajal, SHAFFE Präsident.
Für den Export von Trauben, Äpfeln, Citrus und Kirschen sehe die Entwicklung auf dem chinesischen Markt positiv aus. In den kommenden fünf Jahren werde dort vor allem der Online-Verkauf deutlich wachsen, was es im Blick zu halten gelte, so Ben McLeod, Global Sales and Marketing Manager, Mr. Apple, New Zealand. Die logistischen Probleme seien aktuell die größte Baustelle. Werden diese nicht bis zum 23. Januar 2023 bewältigt, an dem Tag findet das Chinesische Neujahr statt, komme es für Chile zu großen Schwierigkeiten bei den Kirschenexporten. Außerdem können aufgrund von Covid-19 verschiedene Häfen in China nicht angelaufen werden, wodurch es eine Flaschenhals-Situation zu vermeiden gelte.
Indien hat eine wachsende Mittelschicht, auch wenn diese Entwicklung nicht so stark ist, wie in China. Bei den Traubenexporten Australiens komme es z.B. zu einer Überlappung mit der Inlandsproduktion. Allerdings werde erwartet, dass sich die Ausfuhren in den kommenden fünf Jahren erhöhen werden. Auch, weil die Verbraucher bis dahin an die neuen Sorten gewöhnt sein werden.
Mit Blick auf den Russland-Ukraine-Konflikt stehe zum einen die Frage im Raum, auf welche Märkte die Früchte exportiert werden sollen, wenn die Einfuhr nicht möglich sei. Die Märkte seien voll, der heimische Markt keine Option und neue Märkte müssten erst einmal gefunden werden.