scheizer_obstverband.png

Der Freihandel mit dem Mercosur, weitere Öffnungsabsichten, die erneute Restrukturierung von Agroscope und die Volksinitiativen im Bereich Pflanzenschutzmittel sind für den Schweizer Obstverband (SOV) von äußerster Relevanz. Diese Themen standen auch an der 20. Delegiertenversammlung des SOV vom 13. April in Morges VD im Fokus.

'Genau vor einem Jahr fanden die verheerenden Frostnächte statt. Heute kennen wir das Ergebnis dieser extremen Witterungsbedingungen: eine sehr schlechte Obsternte 2017', sagte Verbandspräsident Bruno Jud. Die Ernteausfälle waren für die Produzenten teilweise gravierend. In einigen Fällen konnte die finanzielle Situation mit Hilfe von Fondssuisse und Unterstützungen der Kantone etwas gemildert werden. Die neu angebotene Frostversicherung sei ein erster Schritt, es brauche aber mehr.
'Als Verband bleibt uns eine wesentliche Aufgabe: Das Risikomanagement auf den Betrieben muss besser werden. Im 21. Jahrhundert darf es in unserem Land nicht mehr geschehen, dass Naturereignisse betriebliche Existenzen gefährden. Wenn die Unternehmer die Risiken nicht selber verteilen und tragen können, muss eine Lösung greifen, die branchenweit getragen wird. Wir stellen uns eine Entschädigung gegen den Ausfall der Ernte vor, aus welchen Gründen auch immer. Im Ausland bestehen seit langem gute Erfahrungen mit solchen Lösungen. Wir werden die Betriebsleiter für das Thema Risiko-Management sensibilisieren. Zusammen mit Partnern arbeiten wir daran, dass in der nächsten Agrarpolitik-Runde die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen wird, dass der Bund Prämien subventionieren kann', erklärte Direktor Georg Bregy.
'Die Volksinitiativen im Bereich Pflanzenschutzmittel sind für den SOV von äußerster Relevanz. Die Trinkwasser-Initiative schießt klar über das Ziel hinaus und hätte bei einer Annahme katastrophalen Folgen für die einheimische Branche', erklärte Bregy. Ein Gegenvorschlag zur Initiative sei gefährlich und riskiere, die Landwirtschaft zu spalten. Der SOV bekämpfe diese Initiative ohne Wenn und Aber. Mit Kurzfilmen auf Online-Kanälen wolle der Verband die moderne Obstwirtschaft einem breiten Publikum näherbringen. Er wolle Verbesserungen in der Produktionstechnik glaubhaft und transparent aufzeigen und die politische Diskussion eng begleiten, führte der Verbandsdirektor in seiner Rede aus.