Im Frischesegment wurden mit einem Absatz von 469 Mio kg bei Gemüse und mit einem Absatz von 432 Mio kg bei Früchten Höchstwerte erzielt, die in keinem der zehn Vorjahre erreicht wurden. Dabei war die Entwicklung der verschiedenen Produktgruppen durchaus unterschiedlich. So gab es beim Steinobst auch leichte Absatzrückgänge, wie die Auswertung der Einkaufsdaten von Nielsen Schweiz über die Zeitperiode 2018 bis 2020, so das Bundesamt für Landwirtschaft BLW.
Beim Obst sind die Umsätze deutlich gestiegen (+8,7 %). Frisches Gemüse (inkl. Kartoffeln, Kräutern und Pilzen) hatte 2019 erstmals die Umsatzmarke von 2 Mrd CHF überschritten und legte 2020 nochmals stark auf 2,3 Mrd CHF (+12,4 %) zu. Dabei war das Umsatzwachstum eindeutig mengengetrieben. Sowohl bei Gemüse als auch bei Obst ist der durchschnittliche Verkaufswert pro Kilogramm leicht gesunken. Auf der Angebotsseite spielte eine wesentliche Rolle, dass der Gastronomiekanal infolge von Lockdown-Maßnahmen zeitweise fast vollständig als Absatzkanal wegfiel. Das für diesen Absatzkanal vorgesehene Produktsortiment ließ sich jedoch oft nur zu tieferen Preisen im Einzelhandel vermarkten. Zudem leerten sich die Schweizer Gemüse- und Kernobstlager im Frühjahr rasant, sodass ab April vermehrt günstige Importprodukte angeboten wurden, die zum tiefen Zollansatz eingeführt wurden, heißt es weiter.
Wie schon in den Vorjahren wächst das Bio-Segment schneller als konventionell produzierte Produkte. Der Bio-Anteil 2020 an den Verkaufsmengen bei Früchten betrug 13,8 % (Vorjahr: 13,4 %) und bei Gemüse 15,4 % (Vorjahr: 15 %).
Blattgemüse hatte die geringste Wachstumsrate (+12,6 %). Bei Convenience sind die Absätze um 4,4 % gestiegen. Den größten Absatzanstieg verzeichnete Fruchtgemüse (+20,3 Mio kg). Der Verkaufswert ging auch bei dieser Produktgruppe zurück (Wert pro kg: -3,9 % gegenüber dem Vorjahr).
Bei Obst wiesen Citrusfrüchte den höchsten Absatzanstieg auf (+13,9 Mio kg). Dabei sank der durchschnittliche Verkaufswert nur geringfügig von 3,05 auf 3,03 CHF/kg. Bananen, Beeren und Steinobst hatten die tiefsten Wachstumsraten. Bei Steinobst war sie negativ (-4,4 %). Für diesen Rückgang waren Nektarinen maßgeblich verantwortlich (-1,9 Mio kg). Von dem im Inland produzierten Steinobst hielten sich die Absatzrückgänge bei Kirschen (-0,36 Mio kg) und Aprikosen (-0,27 Mio kg) mit dem starken Anstieg bei Zwetschgen (+0,65 Mio kg) nahezu in der Waage. Aufgrund einer Rekordernte erzielten Zwetschgen mit 3,5 Mio kg Abverkäufen 2020 sogar ein Fünfjahreshoch. Steinobst ist zudem eine der wenigen Produktgruppen, die im Vergleich zum Vorjahr einen höheren Verkaufswert pro kg erzielte. Mit Ausnahme von Zwetschgen verzeichneten alle Steinobstarten steigende Preise, so das BLW abschließend.