Weggeworfene, aber eigentlich essbare Nahrungsmittel belasten die Umwelt. Dies macht in der Schweiz 25 % der Umweltbelastung der gesamten Ernährung aus. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie der ETH Zürich. Mitberücksichtigt werden auch die Lebensmittelverluste, die mit dem Konsum importierter Produkte verursacht werden, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitteilt. Trotz verhältnismässig geringer Umweltbelastung pro Kilogramm fallen die Verluste von Früchten und Gemüse ins Gewicht, weil sie in großen Mengen weggeworfen werden.
Je später in der Produktions- und Vermarktungskette ein Lebensmittel verloren geht, desto mehr Umweltbelastung ist bereits entstanden, weil Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht wurden für Transport, Verarbeitung, Lagerung, Verpackung und Zubereitung. So stamme mehr als die Hälfte der Umweltbelastung von Food Waste, nämlich 52 %, aus Haushalten und Gastronomie. 27 % entfallen auf die Verarbeitungsindustrie und 8 % auf den Handel. Die landwirtschaftliche Produktion von Nahrungsmitteln, die ganz am Anfang der Kette stehe, macht 13 % der Umweltbelastung aus, und zwar größtenteils im Ausland.
Die durch Food Waste verursachten Treibhausgasemissionen tragen auch zum Klimawandel bei. Gemäß einer neuen ETH-Studie im Auftrag des BAFU ließen sich in der Schweiz pro Jahr rund 500 kg CO2-Äquivalente pro Person vermeiden, wenn Essbares nicht weggeworfen würde. Der Landverbrauch für den Anbau der weggeworfenen Lebensmittel entspreche der Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Flächen der Schweiz.
In den Schweizer Haushalten landen Lebensmittel im Wert von über 600 CHF pro Person und Jahr im Abfall. Weggeworfene Lebensmittel werden als Futtermittel, zur Produktion von Strom und Wärme oder als Dünger verwertet. Dadurch reduziere sich die Umweltbelastung, die bei der Herstellung dieser Lebensmittel entsteht, um 12 %.
Besonders wirksam seien Maßnahmen zur Reduktion von Food Waste in den Privathaushalten, der Gastronomie und im Einzelhandel. Zentral sind laut der Studie Sensibilisierungs- und Bildungsmaßnahmen, weil Konsumenten durch ihr Verhalten die Verluste im Haushalt (z.B. durch optimale Lagerung und Verwertung der Reste) und im gesamten Ernährungssystem beeinflussen können.