Laut dem Bundesamt für Statistik sind die Konsumentenpreise in der Schweiz im Juli um 0,1 % zum Vormonat gesunken, gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat fiel die Teuerungsrate mit 0,7 % moderat aus. Ganz anders sieht die Situation allerdings bei Obst und Gemüse aus, wo teils erhebliche Preiseinbrüche zu verzeichnen sind.
So blieben die Konsumentenpreise für Fruchtgemüse laut Landesindex um 2,4 % unter dem Niveau des Vormonats. Gegenüber dem Juli 2020 ist gar ein Preiseinbruch von 9,5 % zu verzeichnen. Auch Kohlgemüse war im Juli beträchtlich billiger als im Juni. Knollensellerie und Rucola waren zuletzt um bis zu 60 % günstiger zu haben als in den Jahren zuvor, berichtet das Online-Portal schweizerbauer.ch unter Bezugnahme auf mehrere Berichte in führenden Tagezeitungen. Besonders groß ist das Unverständnis von Erzeugern und Vermarktern deswegen, weil die Wetterbedingungen in jüngster Zeit so schlecht waren, dass Ware auf den Feldern verdirbt. Gemüse könne dann – so ihr Einwand – doch nicht so billig angeboten werden. Marktanalyst Christian Kuhlgatz vom Bundesamt für Landwirtschaft sieht gegenüber der „Sonntags Zeitung“ einen generell rückläufigen Preistrend in der Schweiz. Es sei einerseits eine „zunehmende Differenzierung im Angebot“ in Richtung von Discounterpreisen und andererseits in Richtung hoher Preise für Spezialitäten und Bio festzustellen. Doch die Kritik des produzierenden Sektors reicht weiter: Der Einzelhandel decke sich im Rahmen des Importsystems nicht nur mit günstiger eingeführten Produkten ein. Heimische Ware werde inzwischen auch dann zurückgewiesen, wenn die Marktversorgung mit inländischer Erzeugung ansonsten nicht möglich sei. Das sei ein neues Phänomen, kritisierte der Verband der Schweizer Gemüseproduzenten gegenüber dem „Sonntags Blick“.