Was in Deutschland und Italien bereits gang und gäbe ist, hält nun auch in der Schweiz langsam Einzug: Der verpackungsfreie Verkauf von Lebensmitteln. Die großen Verteiler sind aber noch zurückhaltend.
Wie SWISSCOFEL berichtet, ist die Schweiz nach Dänemark der zweitgrößte Abfallproduzent Europas. 2014 verursachte jeder Einwohner 729 kg Abfall, so kürzlich publizierte Zahlen des Bundesamts für Umwelt (BAFU). Im Jahr 1990 waren es erst 603 kg pro Kopf. Einer der Gründe für den Anstieg sind laut dem BAFU die Verpackungen von Nahrungsmitteln, die immer aufwendiger werden und aus Materialien bestehen, die schwierig zu recyceln sind. Bei den großen Detailhändlern ist das Problem bekannt. Die Migros hat seit 2013 fast 1.800 t an Verpackungsmaterial eingespart. Bis ins Jahr 2020 sollen es mehr als 6.000 t sein. Aldi wiederum setzt bei seinen Frischeprodukten auf wiederverwendbare Verpackungen. Beim Gemüse testet der Anbieter kompostierbare Tüten aus Zellulose. Aus Hygienegründen blieb es aber insgesamt eher bei Testläufen. Laut der Migros wäre der komplette Verzicht auf Verpackungen auch aus ökologischer Sicht nicht sinnvoll. Die Lebensmittel wären dann beim Transport ungeschützt und würden schneller verderben.