Am 13. Juni stimmt die Schweiz über die 'Trinkwasserinitiative“ und die „Initiative für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide“ ab. Mit der Annahme der beiden Initiativen würde die Kartoffelproduktion in der Schweiz stark eingeschränkt, so die Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten (VSKP).
„Wir sagen daher klar: 2x Nein! Beide Initiativen schießen weit am Ziel vorbei. Die Annahme der Trinkwasserinitiative hätte für die Umwelt sogar negative Folgen wie unlängst eine Studie von Agroscope aufzeigte. Die beiden Initiativen greifen aber wichtige Themen auf. Die Kartoffelproduzenten unterstützen deshalb das vom Parlament beschlossene neue Pflanzenschutzmittelgesetz. Dieses ist eine glaubwürdige Antwort auf die beiden Initiativen und tritt spätestens 2023 in Kraft. Der Handlungsbedarf ist also längst erkannt.“
Die Trinkwasserinitiative schreibt vor, dass nur noch jene Betriebe Direktzahlungen erhalten, welche ihre Nutztiere ausschließlich mit hofeigenem Futter füttern. Jährlich erhalten Nutztiere jedoch auch zwischen 10.000 und 20.000 t Kartoffeln – weil sie Naturprodukte sind und nicht jede Kartoffel so wächst, dass sie von den Konsumenten gekauft wird. Unverkäufliche Kartoffeln gelangen so indirekt doch in die menschliche Ernährung, befürchtet die VSKP. Mit der Annahme der Trinkwasserinitiative würden Tausende Tonnen Kartoffeln in Biogasanlagen „vernichtet“ –ein ökologischer Unsinn, heißt es weiter. „Leider ist es heute trotz intensiver Forschung und Züchtung noch nicht möglich, Kartoffeln ohne Schutz gegen die aggressive Pilzkrankheit Kraut- und Knollenfäule anzubauen. Sowohl im konventionellen als auch im biologischen Landbau werden dagegen Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Die Annahme beider Initiativen würde den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zum Schutz der Kartoffeln massiv einschränken und damit den Anbau nahezu unmöglich machen. Die Folge: Kartoffeln kämen zukünftig hauptsächlich aus Ländern, in denen die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erlaubt ist oder wären aufgrund der hohen Anforderungen nur noch begrenzt verfügbar. Probleme sind so nicht gelöst, sondern nur exportiert!“