logo_swiss_agroforum.jpg

Unter dem Thema „Qualität als Erfolgsbasis“ fand Anfang September das Swiss Agroforum statt. Die Einzelhändler Aldi Suisse und Volg nutzten das Forum, um ihre Erfolgsmodelle vorzustellen und aufzuzeigen, in welchen Bereichen sich Unterschiede auftun, berichtet die Bauernzeitung.

Ferdinand Hirsig, ehemaliger Volg-Chef, gab zunächst einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Branche. Er arbeitete sich vom ersten Einzelhändler im 19. Jahrhundert bis zum Online-Handel in der Moderne vor. Hirsig zeigte sich überzeugt, dass der Einzelhandel auch weiterhin stationär bestehen werde. In Bezug auf den vor allem ländlich verankerten Einzelhändler Volg erklärte er, dass dieser weder Bio, noch Premiumlinien noch Insekten mache. Seit der Jahrtausendwende nutze man die Nische, die sich zwischen Migros, Coop und Discountern auftue, so Hirsig, der bei Fenaco die Abteilung Einzelhandel/Energie leitet. Um Kundenwünsche zu erfüllen, brauche man helle und gut eingerichtete Filialen, eine gute Erreichbarkeit, ein Sortiment, das die Bedürfnisse der ländlichen Kundschaft erfülle, vernünftige aber nicht zu niedrige Preise, eine hohe Dienstleistungsbereitschaft und Mitarbeiter, erklärte Hirsig. Volg wolle sich auch zukünftig auf die ländlichen Verbraucher konzentrieren und Filialen von 60 m² bis 400 m² bewirtschaften. „Die Stadt ist gar nicht mehr so sexy“, wird Hirsig zitiert.
Da scheint Aldi Suisse einen anderen Ansatz zu verfolgen. Jérôme Meyer, Managing Director von Aldi Suisse, erklärte, der Discounter wolle verstärkt in urbanen Gegenden Fuß fassen. Erst 30 % der Filialen stünden im städtischen Gebiet, diesen Anteil wolle man deutlich erhöhen, so Meyer, der einen Überblick über die Entwicklungen des deutschen Discounters in der Schweiz, seit dem Markteintritt im Jahr 2005, gab. Von einer Million Kunden im Jahr habe man sich auf die gleiche Zahl in nur einer Woche steigern können. Außerdem musste der Discounter umdenken, die Filialen wurden kundenfreundlicher, edler und auch die Kassen wurden umgestaltet, als in Deutschland. In den vergangenen 15 Jahren hat der Anteil Frischware stark zugenommen. Frische, Regionalität und Swissness seien die wichtigsten Qualitätsmerkmale, über 50 % der Frischprodukte stammen aus der Schweiz, so Meyer. Weiterwachsen wolle man auch im Bereich Bio.
Das Swiss Agro Forum findet 2021 zum zehnten Mal statt – dann ganz neu während der BEA. Die nächste Ausgabe ist für den 7. Mai 2021 geplant.