2020 wurden 4.666 t Weißkohl, Rotkohl und Wirsing verkauft. Das ist aufgrund von Corona ein Plus von 28 %. Zwischen 2016 und 2019 wurden im Durchschnitt 3.715 t verkauft. Und auch die Preise lagen deutlich niedriger, so das Bundesamt für Landwirtschaft BLW.
Damit stieg die Nachfrage nach Kohl stärker an als die des Gesamtgemüsesegments (+17 %), wie die Analyse der Einzelhandelsdaten 2016 bis 2020 von Nielsen Schweiz zeigt. Nicht betrachtet wurde hierbei geschnittener Kohl und andere Kopfkohlarten wie z.B. Spitzkohl oder Chinakohl. Am häufigsten verkauft wurde Weißkohl, er machte 50 % aus. Rotkohl und Wirsing erzielten 25,6 % bzw. 24,4 %. Während Weißkohl der günstigste unter den Dreien war (im Durchschnitt 2016 bis 2020: 2,88 CHF/kg), hatte Wirsing einen deutlich höheren Preis (4,29 CHF/kg). Der Durchschnittspreis dieser Kohlarten ist 2020 stark gesunken und notierte mit 2,67 CHF/kg um 24 % tiefer als im Vorjahr. Ein Grund dürften der erhöhte Verkauf tieferpreisiger ausländischer Ware sein, da die Lagermengen aufgrund der starken Nachfrage rascher zur Neige gingen. Insbesondere im April gab es bei den betrachteten Kohlarten deutlich mehr Importe als in den vier Vorjahren. Weitere Gründe dürften der zurückgegangene Bio-Anteil sein, da die Beschaffung von Bio-Ware in den nachfragestarken Monaten April und Mai schwierig war, ein geringfügig höherer Anteil des günstigen Weißkohls, sowie eine vermehrte Vermarktung von Kohl im Tiefpreissegment, u.a. im Rahmen der Vermarktung von großkalibriger Gastronomieware, heißt es weiter. Im Vergleich zum Durchschnitt der vier Vorjahre verzeichneten alle Quartale in 2020 höhere Verkaufs-mengen. So wurde im ersten Quartal mit 1.320 t rund 20 % mehr und im vom Lockdown geprägten zweiten Quartal mit 876 t sogar 52 % mehr von diesen drei Kohlarten abgesetzt. In diesem Quartal wird aufgrund abnehmender Lagermengen und Nachfrage typischerweise weniger Kohl abgesetzt als im ersten Quartal.
Während in den absatzschwachen Monaten Juli bis September die Absätze nur 7 % über dem Mittel der Vorjahreswerten lagen, verzeichnete das vierte Quartal erneut einen starken Anstieg und schloss das außergewöhnliche Jahr 2020 mit einem Quartalsrekordwert von 1.714 t (+29 %), so das Bundesamt für Landwirtschaft BLW abschließend.