Foto: mhz

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Während in Durchschnittsjahren sachsenweit 90.000 t Äpfel zu Buche stehen, erbrachten Ernteschätzungen für 2019 nur 70.000 t. Vor allem Hagel aber auch Wassermangel schmälern die Menge voraussichtlich um nahezu ein Viertel. Damit ist das Ergebnis zum dritten Mal in Folge unterdurchschnittlich. Bereits 2017 (69.714 t) und 2018 (75.390 t) bewirkten Frost und Dürre geringere Ernten.

Die meisten Früchte sind 2019 durch Sonne und Wärme süß und durch die kühlen Nächte kräftig ausgefärbt - aber sie sind kleiner als in Durchschnittsjahren. Wo Hagel niederprasselte, reduzierte sich der Anteil an Tafelware. Die zu erwartende Birnenernte liegt mit 2.800 t ebenfalls unter dem Durchschnitt (Vorjahr 3.200 t).
Der Landesverband Sächsisches Obst e.V., der die 40 wichtigsten Erzeuger des Freistaates vertritt, präsentiert diese Fakten bei der Apfel-Saisoneröffnung am 23. August in Stolpen. Auch auf die Preise wurde ein Blick geworfen: Sie liegen über denen der ruinösen Saison 2018.
Neben der Ernteschätzung für 2019 standen die von einigen Wettbewerbsverzerrungen geprägten Rahmenbedingungen für den deutschen Obstbau auf der Tagesordnung. So sprach Verbandsvorsitzender Gerd Kalbitz vor dem Hintergrund, dass über 40 % der sächsischen Flächen von Hagel betroffen waren, über die Notwendigkeit staatlicher Unterstützung für eine Mehrgefahrenversicherung. Weitere Themen waren u.a. die Fördermittelverteilung durch die EU, die Schaffung einheitlicher Verordnungen beim Bau von Wetterschutzeinrichtungen und die Notwendigkeit eines europaweiten Mindestlohnes.
Der Apfel ist mit rund 60 % der Anbaufläche die wichtigste Obstkultur in Sachsen. Von den rund 2.400 ha werden vor allem die Sorten Jonagold, Gala, Elstar, Idared und Pinova geerntet. mhz