Mit einem vollständigen Freispruch ist der Prozess um die Kritik am Pflanzenschutzmitteleinsatz im Südtiroler Obstbau zu Ende gegangen. Das Umweltinstitut München wertete den Ausgang des Prozesses im Anschluss an die Urteilsverkündung des Landgerichts Bozen am 6. Mai als „Sieg für die Meinungsfreiheit“.
Nachdem bereits im Januar alle Anzeigen gegen den beklagten damaligen Umweltreferenten des Instituts, Karl Bär, der inzwischen für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag sitzt, zurückgezogen worden seien, habe die Bozener Staatsanwaltschaft am Freitag eine Änderung der Anklage beantragt, durch die auch der letzte Vorwurf der Markenfälschung hinfällig geworden sei. „Südtirol hat ein Pflanzenschutzmittelproblem. Der hohe Einsatz von Chemikalien im Apfelanbau schadet der Umwelt und den Menschen in der Umgebung“, erklärte Bär im Anschluss. Nach seiner Auffassung ist der Versuch der Landesregierung gescheitert, Kritik am Pflanzenschutzmitteleinsatz juristisch zu unterbinden. Bär wertete das Urteil als „wegweisend für alle in Europa, die sich für eine gesunde Umwelt und Natur einsetzen“. AgE