Nach einer Vorbereitungsphase hat der Bau der Infrastrukturanlagen für den CO2-Transport und das CO2-Speicherprojekt Porthos sichtbar begonnen. Laut Port of Rotterdam fand die erste Bohrung statt. Unter der Küstenschutzanlage auf der Maasvlakte wurde ein Bohrloch angelegt.
Über eine Verdichterstation transportiert Porthos das aufgefangene CO2 durch den Rotterdamer Hafen bis zu einer Offshore-Plattform in 20 km Entfernung vom Festland. Von dieser Plattform aus wird das CO2 drei bis vier Kilometer unter dem Nordseeboden in leeren Gasfeldern dauerhaft gespeichert. Das CO2 komme demnächst aus dem Hafengebiet zur Verdichterstation auf der Maasvlakte. Von dort aus führe eine Leitung zur Offshore-Plattform. Der Bohrkanal wurde gebohrt, der die Küstenschutzanlage auf der Maasvlakte unterquert.
Für die Bohrung unter der Küstenschutzanlage kam ein Bohrer mit einem Durchmesser von gut 300 mm zum Einsatz. Dieser Bohrer unterquerte die Küstenschutzanlage bis knapp unter den Meeresboden. Der Durchmesser des Mantelrohrs für die CO2-Leitung betrage etwa 800 mm. Daher wurde der Bohrkanal mit einem Räumer auf 1.050 mm aufgeweitet. Für das insgesamt 600 m lange Mantelrohr wurden im vergangenen Monat 34 Rohre zusammengeschweißt. Das Einschieben des Mantelrohrs in das Bohrloch erfolge ebenfalls vom Festland aus. Die CO2-Leitung wird irgendwann im Jahr 2025 durch das Mantelrohr geführt.
Auch an anderen Stellen im Rotterdamer Hafen wird demnächst an der CO2-Leitung gearbeitet. Dieses unterirdische Rohrsystem leite das aufgefangene CO2 von den Betrieben zur Verdichterstation. Unterwegs müssen mehrere Wasserwege, Gleise und Straßen passiert werden. Porthos wird im Jahr 2026 in Betrieb genommen.
Porthos ist ein Joint Venture zwischen EBN, Gasunie und der Port of Rotterdam Authority. Porthos wird 15 Jahre lang etwa 2,5 Megatonnen pro Jahr speichern, insgesamt also etwa 37 Megatonnen. Dank Porthos soll die Rotterdamer Hafenindustrie bald etwa 10 % weniger CO2 ausstoßen. Die Verdichterstation und das im Bau befindliche Onshore-Transportsystem bieten Platz für zukünftige CO2-Speicherprojekte.