Zwischen Saisonarbeitskräften aus Rumänien und ihren Arbeitgebern in Deutschland bestehen zum Teil jahrelange Verbindungen. Einerseits sind die eingearbeiteten Fachkräfte für die Pflanz- und Erntearbeiten in der Landwirtschaft in Deutschland unverzichtbar, andererseits ist der Verdienst für viele Rumänen in Deutschland attraktiv. Die rumänische Arbeitsministerin Violeta Alexandru nutzte ihren Deutschlandbesuch für ein Treffen mit der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, um über die Lage der Corona-Infektionen in beiden Ländern und ganz Europa sowie die Lage der Saisonarbeitskräfte in Deutschland zu sprechen.
Dabei ging es auch um die klaren, überprüfbaren Regeln, die einen Mindestlohn und häufig auch Leistungszulagen beinhalten sowie den notwendigen Arbeitsvertrag. Auch sei geregelt, was maximal für Unterkunft und Verpflegung angerecht werden dürfe. Zudem seien die Saisonarbeitskräfte unfallversichert, und für die Kräfte, die in ihrer rumänischen Heimat nicht krankenversichert seien, bestünde die Möglichkeit einer Gruppen-Krankenversicherung. Klöckner dankte Alexandru dafür, dass die rumänische Regierung die Ausreise ihrer Landsleute aus Rumänien nach Deutschland weiterhin ermögliche. Und diese würden laut Alexandru gerne in Deutschland arbeiten. Deshalb begrüße sie die Unterstützung Deutschlands, etwa bei Betriebsschließungen oder Krankheit.
Deutschland ist ein Land mit hohen sozialen Standards und Anforderungen an den Arbeitsschutz – unabhängig von der Herkunft der Menschen. Es geht, gerade während der Corona-Pandemie, letztlich um unser aller Gesundheit und darum, unsere Landwirtschaft zu unterstützen, die die Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgt“, so Klöckner.
Auch das Thema der Rückreise sprachen die Ministerinnen an. In der Vergangenheit habe es Probleme von rumänischer Seite für die Genehmigungen für Rückflüge bzw. deren Landung in Rumänien gegeben. Dieser Frage wolle man nachgehen.