Im Rahmen der ersten Innovations-Pressekonferenz von Plastics Europe Deutschland zeigten Unternehmen mit Input-Vorträgen Praxisbeispiele gelebter Zirkularität auf. Dabei sei deutlich geworden: Rohstoffunabhängigkeit und ein nachhaltiges Wirtschaften mit Wertkunststoffen, die konsequent im Kreislauf geführt werden, ist möglich. Damit die Investitionen in großtechnische Anlagen und Serienproduktion in Deutschland stattfinden, sei es wichtig, gemeinsam mit der Politik entscheidende Hürden aus dem Weg zu räumen.
Die Kreislaufwirtschaft sei langfristig die einzige nachhaltige Art zu wirtschaften. Denn das lineare Wirtschaften, das auf fossilen Ressourcen und dem Verbrauch von Gütern beruhe, belaste das Klima, führe zu Rohstoffknappheit und sprenge die planetaren Grenzen unseres Ökosystems. Deshalb sei die Transformation zu einer fossilfreien Kreislaufwirtschaft laut Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von Plastics Europe Deutschland (PED), „Grundlage dafür, dass wir rohstoffunabhängig und ressourceneffizient werden – nur so erhalten wir unsere Wettbewerbsfähigkeit und werden zügig klimaneutral.“ Die Branche liefere und erreiche bei Produktdesign und Recycling völlig neue Stufen. Nun komme es darauf an, dass Unternehmen ihre Innovationen auch skalieren und die Produktion mit großtechnischen Anlagen in den kommerziellen Maßstab gehen könnten. Immer öfter finde diese Skalierung aber nicht mehr in Deutschland, sondern im Ausland statt – trotz des Ursprungs der Innovationen hierzulande. Damit diese Investitionen in Deutschland getätigt werden und ein fossilfreies, klimaneutrales Wirtschaften möglich werde, sei auch die Politik gefordert. „Die Transformation gelingt nur mit bezahlbarer (grüner) Energie, schnelleren Genehmigungsverfahren und, das hat die Innovations-Pressekonferenz deutlich gemacht, mit dem Vertrauen in die ambitionierten Innovationen der Branche“, so Bühler. Unter anderem skizzierten Prof. Dr. Christian Bonten (Universität Stuttgart) und Dr. Alexander Kronimus (PED) mit dem Konzept einer KreislaufwirtschaftPLUS die Pfade und Schlüsseltechnologien einer Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen. Dr. Nina Fechler (Evonik) und Matthias Schulz (Otto Krahn New Business) präsentierten, wie Produkte zirkulärer werden können. Außerdem betonte Dr. Peter Sandkühler (Dow) die Wichtigkeit mechanischer und chemischer Recyclingverfahren als komplementäre Technologien für den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft mit höherem Rezyklateinsatz in breiten Anwendungsfeldern.