Nach den Frühsorten erfolgt nun die Ernte der Hauptsorten, die sich bis etwa Anfang November erstreckt. Insgesamt rechnen die Obstbauern am Bodensee mit rund 242.400 t Äpfel und damit mit einem leichten Rückgang der Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr und zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Aufgrund der guten Witterung sind aber sehr gute Qualitäten zu erwarten.
Die nötigen Schutzmaßnahmen für die Saisonarbeitskräfte stellen die Betriebe vor zusätzliche Herausforderungen. Die aktuelle Situation lasse jedoch auf ausreichend Erntehelfer hoffen, heißt es von den Vorsitzenden der Obstregion Bodensee e.V. Erich Röhrenbach und Thomas Heilig.
Hauptgründe für die leicht unterdurchschnittliche Erntemenge sind die aufgetretenen Spätfröste sowie die natürliche Alternanz der verschiedenen Sorten. So gibt es vor allem auch Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten, von einem Ertragsplus von 15 % bis zu einem Ertragsrückgang von 15 % im Vergleich zum Vorjahr. „Aufgrund der milden Witterung zu Beginn des Jahres und den guten Wachstumsbedingungen über die ganze Saison hinweg hat die Ernte dieses Jahr etwa acht bis zehn Tage früher als üblich begonnen. Die ersten Bodenseeäpfel liegen schon in den Regalen und wir freuen uns, dass wir nun wieder erntefrische Äpfel in top Qualität aus regionalem Anbau vom Bodensee anbieten können,“ so die beiden Vorsitzenden weiter.
Insgesamt kommen im Herbst zur Ernte der Sonderkulturen rund 8.000 Erntehelfer in die Bodenseeregion. Ein zentrales Instrument bei den Corona-Schutzmaßnahmen ist die strikte Trennung verschiedener kleiner Arbeitsgruppen nach dem Grundsatz „Gemeinsam Wohnen – Gemeinsam Arbeiten“. Dadurch wird zum einen das Ansteckungsrisiko untereinander minimiert und zugleich sichergestellt, dass im Falle einer Infektion nicht der ganze Betrieb unter Quarantäne gestellt wird und nicht mehr ernten kann. „Die aktuelle Situation bringt große Unsicherheit für die Obstbaubetriebe. Die vielen zusätzlichen Auflagen und auch die fortlaufenden Änderungen der Regelungen sind nicht einfach zu meistern“, fassen Erich Röhrenbach und Thomas Heilig die Situation zusammen.