In Italien lässt die Witterung der vergangenen Monate nichts Gutes für die diesjährige Ernte erwarten. Wie der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband, Coldiretti, am 10. März berichtete, sind bislang nur etwa 50 % der im Winter üblichen Niederschlagsmenge angefallen.
Im Norden des Landes ist die Situation nach Angaben des Verbandes zurzeit schlimmer als 2017, damals habe die Landwirtschaft aufgrund des Wassermangels Ernteeinbußen im Wert von rund 2 Mrd Euro hinnehmen müssen. Der Wasserstand des Po liege derzeit südlich von Mailand auf demselben Niveau wie im August 2018, und die großen Seen im Norden des Landes erreichten ebenfalls nur einen Bruchteil der üblichen Füllmenge. Verschärft wird die Situation laut Coldiretti auch durch die vergleichsweise milden Temperaturen. Der vergangene Februar sei 1,38 °C wärmer als das langjährige Mittel gewesen und habe für eine frühzeitige Blüte bei Mandeln, Aprikosen und Pfirsichen gesorgt, letztlich seien alle Kulturen bereits ungewöhnlich weit entwickelt. Dies aber steigere den Wasserbedarf und erhöhe die Anfälligkeit bei erneuten Frosteinbrüchen. Die diesjährige Entwicklung bestätigt aus Sicht des Landwirtschaftsverbandes den Trend zur Häufung von Extremwetterereignissen mit saisonalen Verschiebungen, kurzen und starken Niederschlägen sowie einem schnellen Übergang zwischen schlechtem Wetter und Dürre. Die Landwirte müssten lernen, diese klimatischen Veränderungen zu verstehen und die Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion einzuplanen. AgE