Die Spargelernte in Niedersachsen hat begonnen – zumindest auf den Flächen mit einer Dreifachabdeckung. Dank der derzeitigen Wetterverhältnisse wird es aber auch nicht mehr lange dauern bis zur Ernte auf den übrigen Feldern, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher an Ostern mit ausreichend Spargel rechnen können, wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt. Einzelne direktvermarktende Betriebe mit beheizten Felder haben die ersten feinen, weißen Stangen sogar schon Ende Februar geerntet.
Einen erheblichen Arbeits- und Kostenaufwand haben in diesem Jahr die Stürme im Februar verursacht: Folienabdeckungen wurden von Windböen zerrissen, mussten eingesammelt und neu aufgelegt werden. Überdies ging auf den Flächen mit den zerrissenen Folien der Wärmeeffekt verloren. Viele Betriebe warteten wegen des Sturms auch länger, ehe sie die Folien auflegten.
Der Umgang mit dem Corona-Virus sei in diesem Jahr etwas entspannter als in den beiden vorangegangenen Jahren: Zum einen wurde keines der Länder, aus denen Saisonarbeitskräfte kommen, als Risikogebiet eingestuft, zum anderen seien die Betriebe inzwischen vertraut mit speziellen Konzepten zur Hygiene, der Unterbringung und der Einreise der Erntehelferinnen und Erntehelfern.
Ein Plus für die Vermarktung des Edel-Gemüses könne in diesem Jahr sein, dass die Gastronomie wieder geöffnet sei. Andererseits sehen sich die Spargelbetriebe nicht nur mit steigenden Energiekosten konfrontiert, sondern auch mit einem wachsenden Lohnkostenanteil aufgrund der Mindestlohnsteigerung von 25 % innerhalb von zehn Monaten.
Nach Angaben des Landesamts für Statistik wurden 2021 landesweit 25.100 t Spargel gestochen, 2020 waren es 26.600 t. Auch der Anteil von Anbaufläche sei rückläufig: Betrug die Anbaufläche 2020 noch 5.300 ha, waren es 2021 mit 5.000 ha rund sieben Prozent weniger.