„So früh wie noch nie“ beginnt in diesem Jahr die Heidelbeerernte in Niedersachsen. Das meldet Heiner Husmann, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer e. V. mit Sitz in Hoya.
Die Heidelbeeranbauer in Niedersachsen, dem größten Anbaugebiet für diese Strauchfrucht, haben bereits die ersten Beeren im Freiland geerntet, gut zwei Wochen früher als in durchschnittlichen Jahren. Für die Hauptsorte Bluecrop wird mit einem Erntebeginn in der 1. Juliwoche gerechnet. Dann startet auch die Saison für die Selbstpflücke.
Die Qualität der neuen Ernte bezeichnete Husmann als hervorragend. Das trockene Wetter der vergangenen Wochen fast überall in Niedersachsen habe Haltbarkeit und Fruchtfestigkeit positiv beeinflusst. Entscheidend für den Ernteerfolg sei jedoch die Möglichkeit zur Bewässerung gewesen. „Ohne zusätzliche Bewässerung ging in diesem Jahr gar nichts“, so Husmann. Zur Frage der ausreichenden Verfügbarkeit von Erntehelfern sagte Husmann, durch die bessere wirtschaftliche Lage in den osteuropäischen Ländern und auch in Deutschland werde es immer schwieriger, genügend Erntehelfer zu gewinnen. „Auf Dauer brauchen wir hier politische Unterstützung“, so der stellvertretende Verbandsvorsitzende.
Husmann geht von einer guten, wenn auch keiner sehr guten Ernte 2018 aus. Die Witterungsbedingungen im Frühjahr, ohne späte Fröste wie 2017, ließen eine gute Ernte erwarten, sagte Husmann. Nach einer extrem kompakten Blüte rechne er damit, dass die Sträucher ihr Ertragspotenzial schnell erreichen werden und die Menge der Beeren ausreichend sein wird. Den Erntehöhepunkt erwartet Husmann bereits in der ersten bis zweiten Juliwoche. Risikofaktoren bildeten jedoch die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen.
Was die europäischen Mitbewerber angeht, ist Husmann entspannt. „Die Spanier hatten sehr hohe Ernten mit großen Vermarktungsproblemen“. Vor dort komme jedoch lediglich noch Lagerware in den Handel. Beim Hauptkonkurrenten Polen habe es eine enorme Flächenausweitung gegeben. „Die haben aber die gleichen Probleme mit der kompakten Blüte wie wir, zusätzlich hatten die Polen noch mit extremen Frösten im Winter zu kämpfen.“