Informierte Verbraucher sind eher bereit, deutlich mehr für Bio-Produkte zu bezahlen als weniger aufgeklärte Konsumenten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung, die das Future of Food Institute in Den Haag im Auftrag des niederländischen Ökoverbandes Bionext durchgeführt hat. Demnach waren 75 % der Studienteilnehmer bereit, für Bioprodukte nach einer Aufklärung über deren Mehrwert einen Aufpreis von 10 % gegenüber konventioneller Ware zu akzeptieren. Bei der Kontrollgruppe, die die Frage nach der Zahlungsbereitschaft ohne zusätzliche Hintergrundinformationen zu beantworten hatte, lag der betreffende Anteil bei lediglich 52 %.
Laut Bionext wurde den Verbrauchern der höhere Preis für Bio-Produkte damit erklärt, dass bei deren Anbau unter anderem keine chemischen Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger verwendet werden dürfen; deshalb sei der Ökoanbau arbeitsintensiver. Außerdem werde den Tieren in Biobetrieben mehr Platz zur Verfügung gestellt, was höhere Kosten verursache als die konventionelle Haltung. Dem Bioverband zufolge ergab die Studie außerdem, dass 56 % der Verbraucher der Unterschied zwischen Bio- und konventionellen Produkten gar nicht klar ist. Es gebe also noch viel Spielraum, um das Wissen der Konsumenten zu verbessern. Für 43 % der Studienteilnehmer sei das überzeugendste Argument für den ökologischen Landbau der Verzicht auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel gewesen. An zweiter Stelle habe der Tierschutz mit einem Anteil von 27 % gestanden, und an dritter Stelle mit 26 % der Verzicht auf künstliche Farbstoffe, Aromen und Geschmacksstoffe. Derweil hätten die Studienteilnehmer als „stärkste negative Assoziation“ den höheren Preis von Ökoware angeführt. Bionext-Direktor Michaël Wilde schlussfolgerte, dass die Branche beim Marketing besser und häufiger kommunizieren müsse, was „bio“ bedeute. „Solange wir das nicht erklären, wird sich nichts ändern. Wir müssen als ganze Kette arbeiten, um den Verbraucher vom Mehrwert des ökologischen Landbaus zu überzeugen“, so Wilde. AgE