Mit Modalshift – bzw. der Modalverschiebung – wird bekanntlich die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und das Wasser bezeichnet. Doch was so einfach klingt, stößt in der Praxis noch auf viele Hindernisse. Maurice Jansen, Forscher am Erasmus Centre for Urban Port and Transport Economics in Rotterdam hat im Auftrag von Greenports Netherlands, Total Produce, der Danser Group und dem Hafenbetrieb Rotterdam eine Feldstudie hierzu durchgeführt.
Ziel war es, Antworten darauf zu finden, warum die Entwicklung der Modalverschiebung in der Frischelogistik schwierig ist und welche Möglichkeiten es gibt, den Durchbruch zu schaffen. Dass es wachsenden Handlungsbedarf gibt, darüber bestehe allerdings weitgehend Einigkeit. „Die Überlastung der Straßen, die aktuellen Klimaziele (politische Ziele, aber auch die Einstellung der Bürger) und der Arbeitskräftemangel erhöhen die Notwendigkeit, die Verkehrsströme durch die Nutzung von Schiene und Wasser zu bündeln“, heißt es in der Studie. Probleme entstehen Jansen zufolge dadurch, dass sowohl seeseitig als auch landseitig und an den Schnittstellen dazwischen verschiedene Akteure tätig sind, die jeweils nur eigene Interessen verfolgen. Hilfreich wäre es, wenn der niederländische Gartenbausektor einen oder mehrere „Entkopplungspunkte“ einrichten würde, von denen aus die Warenströme zahlreicher Frischprodukte ins Hinterland gebündelt werden könnten. Auch die sich häufenden Initiativen des Lebensmitteleinzelhandels könnten einen wichtigen Beitrag zur Modalverschiebung in der Frischelogistik leisten, heißt es weiter.